Sehr geehrte Redaktion,
Jedes Jahr am 1. August begehen wir stolz den Nationalfeiertag der Schweiz, der mit einer Vielzahl von Festlichkeiten und Traditionen einhergeht. Eine Tradition, die jedoch zunehmend in den Fokus des Tierschutzes gerückt werden sollte, ist die abendliche Knallerei. Während viele Menschen die farbenfrohen Feuerwerke geniessen, bleibt oft unbemerkt, welchen Stress, Angst und Schrecken diese für unsere Tiere bedeuten können, ganz gleich, ob es sich um Wildtiere, Nutztiere oder Haustiere handelt.
Insbesondere Wildtiere sind von den Auswirkungen des Feuerwerks stark betroffen. Die lauten Knallgeräusche und das grelle Licht können Panikreaktionen hervorrufen und sie in Stress versetzen. Viele Wildtiere sind in der Nacht aktiv und nutzen diese Zeit für Nahrungssuche oder zur Fortpflanzung. Das plötzliche und intensive Feuerwerk stört ihren natürlichen Lebensrhythmus und kann negative Auswirkungen auf ihr Verhalten und ihre Gesundheit haben. Zudem besteht die Gefahr von Fluchtreaktionen, bei denen Wildtiere verletzt oder in gefährliche Situationen geraten können.
Aber auch Nutztiere, die sich auf Weiden oder in Ställen befinden, leiden unter den Auswirkungen der Knallerei. Für sie sind die lauten Geräusche ungewohnt und beängstigend. Insbesondere bei Pferden, Kühen und Schafen kann die Panik zu Verletzungen führen, da sie versuchen, den Lärm zu entkommen oder sich in Panik in Zäunen verfangen können. Dies führt nicht nur zu akutem Leid, sondern kann auch langfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Verhalten haben.
Selbst unsere geliebten Haustiere sind von der Knallerei nicht verschont. Viele Hunde und Katzen reagieren ängstlich oder panisch auf laute Geräusche. Sie verstecken sich, zittern oder versuchen zu fliehen. Dies kann zu Verhaltensänderungen führen und sogar zu Verletzungen führen, wenn sie versuchen, Zäune zu überwinden oder durch geöffnete Türen zu entkommen.
Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft Verantwortung übernehmen und über Alternativen zur traditionellen Knallerei nachdenken. Wir sollten uns bewusst machen, dass unsere Feierlichkeiten nicht auf Kosten des Tierwohls gehen dürfen. Es gibt bereits Länder und Gemeinden, die den Einsatz von Feuerwerken stark einschränken oder alternative, tierfreundlichere Feierlichkeiten organisieren.
Es wäre wünschenswert, wenn wir den Nationalfeiertag als Anlass nutzen würden, um über den Schutz unserer Tiere nachzudenken. Statt lautem Knallen könnten wir zum Beispiel auf Lichtshows setzen, die zwar immer noch festlich und beeindruckend sind, aber keine lauten Geräusche erzeugen. Eine solche Veränderung würde nicht nur den Tierschutz fördern, sondern auch dazu beitragen, dass der Nationalfeiertag für alle Menschen angenehmer wird, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Personen mit Empfindlichkeiten gegenüber lauten Geräuschen.
Es liegt an uns allen, diese Diskussion anzustossen und alternative Möglichkeiten zu erforschen, um den Nationalfeiertag zu feiern, ohne Tiere unnötig zu ängstigen oder zu gefährden. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und eine tierfreundlichere Tradition schaffen, die unsere Verbundenheit zur Schweiz und ihren Werten des Respekts und der Achtsamkeit widerspiegelt.
Mit freundlichen Grüssen
Ein besorgter Tierfreund
2 Kommentare zu „Tierschutz beim Nationalfeiertag – Lasst uns die Knallerei überdenken!“
Gut geschrieben, kann ich voll und ganz unterstützen. Wir verzichten seit einigen Jahren auf unser privates Feuerwerk.
Die Knallerei war früher und ist Geschichte. Heute gibt es so etwas wie Luftverschmutzung und Lärmbelastung.
Man stelle sich so etwas in Kiev vor!!!
Heutige Nachtlichtshows werden mit Drohnen gestaltet und können mit guter Musik begleitet werden.
Das Ganze ist viel schöner, ein Genuss für die Menschen, kein Schreck mehr für die Tiere