Finanzplan 2026–2030: Weinfelden steht vor hohen Investitionen

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Die Idylle ist trügerisch: Der Finanzplan der Stadt Weinfelden zeigt die Herausforderungen auf. (Bild: Stadt Weinfelden)

Der Stadtrat präsentiert den Finanzplan für die kommenden fünf Jahre. Hohe Investitionen, strukturelle Kostensteigerungen und künftige Steuerausfälle prägen die Ausgangslage. Die aktuelle Finanzlage erfordert klare Prioritäten.

Der Stadtrat beurteilt die aktuelle finanzielle Lage der Stadt noch als solid. Aber mit Blick in den Finanzplan sieht er klare Herausforderungen. «In den kommenden Jahren müssen wir das Wachstum aktiv begleiten, bei Investitionen und Ausgaben das Wesentliche priorisieren und gleichzeitigt den Weinfelder Charme bewahren», sagt Stadtpräsident Simon Wolfer. Der Finanzplan legt einen deutlichen Investitionsbedarf dar, insbesondere im Tiefbau und bei den Sportanlagen (Umsetzung des Sportanlagenkonzepts). Ein Teil dieser Projekte wird bereits 2026 umgesetzt. Neu in den Finanzplan kommen kantonale Vorhaben wie die Gesamtsanierung des Hallenbads (2 Mio. Franken Anteil der Stadt) sowie die Erneuerung der Freie-/Bahnhof-/Lagerstrasse (ebenfalls 2 Mio. Franken).

Mehr Wachstum, mehr Einnahmen, mehr Transferkosten
Die Bevölkerung wächst mit gut 1.25 Prozent pro Jahr etwas schneller als mit der Ortsplanungsrevision im Jahr 2019 angenommen. Dieses Wachstum dürfte zu Mehreinnahmen führen. Gleichzeitig steigen die Transferaufwände – etwa für Prämienverbilligungen, Spitex oder die Langzeitpflege. Hinzu kommen absehbare Steuerausfälle: Die Abschaffung des Eigenmietwerts (voraussichtlich 2028) und der Liegenschaftensteuer (2029) werden das Ertragsniveau spürbar senken.

Finanzielle Perspektive: mehr Fremdfinanzierung, höhere Zinsen
Die aktuelle Finanzstrategie, bei der ein massvoller Eigenkapitalabbau in Kauf genommen wird, führt mittelfristig dazu, dass die Stadt vermehrt Fremdkapital aufnehmen muss. Dies erhöht die Verschuldung und damit den Zinsaufwand. «Unter diesen Umständen ist eine Steuererhöhung trotz aktuell hoher Sparbemühungen nur eine Frage der Zeit», sagt Wolfer.

Stadt Weinfelden

1 Gedanke zu „Finanzplan 2026–2030: Weinfelden steht vor hohen Investitionen“

  1. Das geht nie auf. Dieser Wachstumsplan wird scheitern. Keine Ahnung, woher dieser Wachstumsirrsinn kommt. Jetzt wäre die Zeit, auf die Bremse zu treten. Unsere Stadtregierung scheint das Wagnersche Gesetz nicht zu kennen. Das Bevölkerungswachstum wird unweigerlich zu überproportional höheren Ausgaben der Stadt führen. Und somit zu überproportional höheren Steuern. Ich gehe sogar von sehr stark steigenden Steuern aus, die einen Mittelstand treffen wird, der eh schon von diversen Kostenexplosionen (Gesundheit, Lebenshaltung, etc) immer härter getroffen ist. Das Mehrangebot an geplanter Wohnfläche wird nur ein Tropfen auf den heissen Stein sein und gleich wieder verpuffen, d.h. auch die Mieten werden nach einer kurzen Pause umgehend wieder zu steigen beginnen. Wir benötigen einen Vollbremsung beim Bevölkerungswachstum im Ort, um die Weinfelder Bevölkerung nicht vor zukünftige unlösbare Aufgaben stellen zu müssen. Die städtische Infrastruktur, allen voran der Verkehr, ist jetzt schon am Anschlag. Bevor dies nicht gelöst ist, ist von baulichen Grossprojekten abzusehen. Eine laisser-faire Politik ist fehl am Platz.

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