Aufmerksam folgen die angehenden Berufsleute den Ausführungen von Präsident Heinz Fehlmann.
An einem eintägigen Seminar erhielten 33 angehende Schreiner und zwei Schreinerinnen unter dem Motto «Der Schritt ins Arbeitsleben» von Heinz Fehlmann, Präsident des Verbandes Schreiner Thurgau, wertvolle Tipps für ihr zukünftiges Berufsleben. Ergänzt wurde der Tag mit Ratschlägen zum richtigen Umgang mit Geld und Finanzanlagen, über das korrekte Bewerben und Spass und Fun auf dem Gelände der Verkehrssicherheitszentrum AG.
«Bis jetzt waren sie nicht dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellt und verbrachten ihre vergangene Lehrzeit während vier Tagen im Lehrbetrieb und einen Tag in der Berufsschule», begrüsst Heinz Fehlmann, Präsident des Verband Schreiner Thurgau, die angehenden Berufsleute. Er forderte die jungen Schreiner dazu auf, das Erlernte in den überbetrieblichen Kursen und im Lehrbetrieb nun anzuwenden. «Sie sind Schreiner, ihre Stärken sind ihr Potential und jeder von ihnen muss seine Stärken kennen und das tun, was er am besten kann», riet der Präsident und betonte: «Als Mitglied eines Teams erwartet man von ihnen Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft». Er riet den Jugendlichen die Chance zu nutzen und in einem anderen Betrieb im Thurgau neue Berufserfahrungen zu sammeln. Der Präsident machte die jungen Berufsleute darauf aufmerksam, dass sie nun ein Mehrfaches des bisherigen Lehrlingslohns erhalten, nämlich im Minimum 4207 Franken als Schreiner EFZ. Weiter forderte er die Teilnehmenden auf: «Erscheinen sie gesund, ausgeruht und pünktlich zur Arbeit und verhalten sie sich offen und ehrlich bei Fehlern». Ferner riet er, sich Ziele zu setzen für die berufliche Zukunft und sich stets bewusst zu sein, dass die Freude an der Arbeit zu guten Leistungen führt.
Verzicht auf Schwarzarbeit
Dass ein ausgelernter Schreiner die Bedingungen des Gesamtarbeitsvertrages erfüllen muss, wurde an diesem Tag klar definiert. Dieser legt die wöchentliche Arbeitszeit auf 41.5 Stunden fest und es gelten 23 Tage Ferien jährlich. «Hüten sie sich vor Schwarzarbeit, denn nach einer mündlichen und schriftlichen Mahnung könnte ihnen als Folge eine fristlose Entlassung blühen», so der Präsident. Er wies darauf hin, dass die tägliche Arbeitszeit rapportiert werden muss und die wöchentliche Maximalarbeitszeit von 50 Stunden nicht überschritten werden darf. Auch die Entlöhnung oder Kompensation von Nacht- und Wochenendzuschläge ist im Gesamtarbeitsvertrag klar geregelt. Im Zusammenhang mit der Lohnweiterzahlung bei Krankheit, Unfall, Militärdienst und Zivilschutz riet der Präsident, frühzeitig den Arbeitgeber zu kontaktieren. Die neun bezahlten Feiertage im Thurgau müssen bezahlt werden, wobei der 1. Mai eine Ausnahme bildet. Fehlmann riet den zukünftigen Schreinern: «Bilden sie sich weiter, denn Produktions- und Projektleiter sind gesucht, die Schreiner haben einen Mangel an Führungspersonen und ihr Marktwert steigt mit jeder Weiterbildung.»
Workshops und Geschicklichkeit
Anlässlich von drei Workshops bot man den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit verschiedenen für sie wichtigen Themen zu befassen. So erfuhren sie, dass eine finanzielle Bildung für Sicherheit, Unabhängigkeit und Freiheit sorgt und es wichtiger ist, einen Tag im Monat über die Finanzen nachzudenken, als 30 Tage zu arbeiten. Wie wichtig auf dem Arbeitsmarkt ein richtiges Vorgehen bei der Bewerbung sein kann, erleben sie an einem anderen Posten. Dabei richtet sich der Fokus auf die Bewerbung, den Aufbau eines Begleitschreibens und des Lebenslaufs und vermittelt verschiedene Tipps für das Vorstellungsgespräch. Informationen erhalten sie auch, wie es nach der Lehre hinsichtlich der beruflichen Laufbahn weiter gehen könnte. Auf dem Gelände des Verkehrssicherheitszentrums stellten die Lehrlinge unter der Leitung von Alexandra und Flavio Giordano und Valeria Chilese ihre Geschicklichkeit mit dem Personenwagen unter Beweis. Viel Spass und Plausch bildeten dabei das Fahren mit einem Tennisball auf der Kühlerhaube, das Rückwärtsfahren und das Platzieren eines Senkels auf einer Zielscheibe. Auch ein Slalom mit dem Funbike und einem Löffel im Mund mit einem Tischtennisball darauf, verlangt Geschick. Bei einem abschliessenden Wettbewerb mit einem Dutzend Fragen über das Verhalten im Verkehr und weitere aktuellen Fragen können die Teilnehmenden ihr Wissen unter Beweis stellen und einen der attraktiven Preise in Form von Gutscheinen gewinnen.
Text und Foto: Werner Lenzin