Fortsetzung von Teil 3 /4

1994 lernte ich Rosemarie Gartenmann kennen. Seit dieser Zeit sind wir ein Paar und Rosemarie hat im Geschäft fest mitgearbeitet, mich unterstützt und sehr viel Hilfe in Personalfragen geleistet.
Kurz vor meiner Pensionierung konnte ich 2011 mein Geschäft an Stefan Bachmann weiter-geben. Die Handwerksbäckerei Strassmann AG wird von Stefan Bachmann und seiner Partnerin Marina Frei in unserem Sinn weitergeführt. Das wirtschaftliche Umfeld verlangt aber laufend Anpassungen und Veränderungen. Ich benutze diese Gelegenheit, Stefan und Marina für ihren grossen Arbeitseinsatz und das sehr gute, gemeinsame Einvernehmen zu danken.

Die ersten Jahre nach der Übergabe des Geschäftes habe ich bei meinem Nachfolger stundenweise alle Personalbewirtschaftungen erledigt. Die neue «Freiheit» ohne Verpflichtungen habe ich mit Tennisspielen und vor allem mit Golfspielen genossen. Golf ist für mich und Rosemarie die ganz grosse Leidenschaft. Bei diesem Sport ist man an der frischen Luft, läuft ca. 10 Kilometer täglich und kann sich freuen oder ärgern, je nach Schlag des Balles. Meine körperliche Verfassung erlaubt es auch noch, Ski zu fahren. Viel Zeit verbringen wir auch auf Mallorca, wo ich seit 1980 eine Wohnung besitze.

Während meiner beruflichen Tätigkeit habe ich mich auch intensiv für den Berufsverband „Bäcker-Konditoren“ engagiert. Viele Jahre war ich Kantonalpräsident, Präsident des Ostschweizer-Verbandes und als Folge davon nahm ich Einsitz in der Geschäftsleitung des Schweizerischen Bäcker-Konditoren-Verbandes. Während 7 Jahren war ich Schweizerischer Vize- Präsident. Obwohl diese Ämter viel Engagement und Zeit erforderten, war es eine sehr interessante und spannende Aufgabe, die ich nie bereut habe.

Ich habe jetzt meine Gedanken zu Papier gebracht. Zwischen den Zeilen merkt man, dass ich durch und durch «Weinfelder» bin. Ich wohne bald 77 Jahre auf der gleichen Parzelle und 50 Jahre in der Attikawohnung der Liegenschaft Amriswilerstrasse 31. Ich glaube behaupten zu können, dass es ganz wenige Einwohner gibt, die Weinfelden, die Bewohnerinnen und Bewohner, die Häuser, das Zusammenleben usw. so gut kennen wie ich. Aus diesem Grunde bedaure ich auch, nie Bürger von Weinfelden geworden zu sein. Ich könnte mir nie vorstellen, von Weinfelden wegzuziehen – Weinfelden ist und bleibt meine Heimat und Scholle.

Fritz Strassmann, 2. Juni 2024