Das «Echo der Zeit» von Radio SRF behauptete in einem Bericht zum Referendum gegen ein muslimisches Grabfeld in Weinfelden, es gehe dabei um Fremdenfeindlichkeit. Gemäss der Ombudsstelle verletzte diese unbelegte Behauptung den Programmauftrag der SRG.

In der Sendung vom 24. April 2025 brachte das «Echo der Zeit» einen Beitrag zur Abstimmung über ein muslimisches Grabfeld auf dem Friedhof der Stadt Weinfelden. Die Moderatorin leitete ihn ein mit der Behauptung, es gehe bei diesem Referendum «längst nicht mehr nur um das Grabfeld an sich», sondern um «Fremdenfeindlichkeit». Und die Reporterin warf den beiden in Weinfelden wohnhaften SVP-Nationalräten Manuel Strupler und Pascal Schmid vor, sie missbrauchten die Abstimmung für die Migrationspolitik ihrer Partei.

Die Ombudsstelle SRG.D hält in ihrer Stellungnahme fest, das «Echo der Zeit» habe damit «die Meinungsbildung in unzulässiger Weise beeinflusst». Insbesondere wurde die staatspolitische Argumentation des Komitees – dass ein exklusives Grabfeld für nur eine Religion einen Bruch mit der seit 150 Jahren bewährten säkularen Ordnung bedeute – im Beitrag kaum gewürdigt. Und die Ombudsstelle rügt, die Unterstellung eines Missbrauchs der Abstimmung für parteipolitische Ziele sei «in keiner Weise belegt», insbesondere weil die beiden angegriffenen Nationalräte im Beitrag gar nicht zu Wort kamen.

Das überparteiliche Referendumskomitee nimmt den klaren Entscheid mit Freude und Genugtuung zur Kenntnis. Es sieht diese Rüge als Rehabilitierung für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine sachliche Debatte einsetzten. Der Entscheid bestätigt, dass es dabei nie um Ausgrenzung ging, sondern um eine besser abgestützte Lösung für ganz Weinfelden. 

Das Komitee wendet sich gegen jede Fremdenfeindlichkeit; es hofft, dass diese Stellungnahme den Weg für einen konstruktiven und respektvollen Dialog um eine bessere Lösung ebnet.

Weinfelden, 13. Juni 2025

Referendumskomitee Muslimgräber Weinfelden

Markus Schär