Die Festhütte im Schmucke der Centenarfeier (100 Jahre freier Thurgau) im Sommer 1898.
1925 wurde die Festhütte an der Schützenstrasse (heute Standort TTW) abgebrochen – darum hier ein kleiner Rückblick in Zeiten, wo über ein Eventzentrum im Westen und eine weitere Eishalle im Osten geredet wird. Der nachstehende Text stammt aus der «Chronik von Weinfelden», erschienen 1931 im Verlag Neuenschwander, Weinfelden.
«Wegen Übernahme des kantonalen Gesangsfestes im Jahre 1925 durch den Männerchor Weinfelden trat die Frage an den Weinfelder Gemeinderat heran, ob eine dauernde oder provisorische Festhütte erstellt werden solle und wo. Der bisherigen Festhütte wurde eine weitere Existenzberechtigung abgesprochen: Ersten sei sie – weil nur für 800 Personen berechnet – zu klein für ein kantonales Fest, wenn man bedenke, dass für das Sängerfest in der extra erstellten Festhütte Platz für 3’000 Personen geschaffen werden musste; dann wieder ungünstig gelegen für ein Sängerfest des Lärms der Bahn wegen.
So entschied das Jahr 1925 endgültig über das Schicksal der Festhütte beim Bahnhof. Sie war im Jahr 1889 erstellt worden. Sie hatte die glanzvolle Zentenarfeier gesehen und die während mehr als einem Vierteljahrhundert abgehaltenen Festanlässe, und nun ist sie altersschwach und baufällig geworden. […] Sie wurde zum Verkauf und Abbruch ausgeschrieben – vorher wäre bald noch eine Reithalle daraus geworden. […] Vor zwanzig Jahren zählte diese Festhütte zu den grössten der Schweiz. 100 Kubikmeter Holz und 30’000 Dachziegel waren für den Bau benötigt gewesen, den nun 30 Mann in wenigen Tagen niedergelegt hatten. Ein markantes Stück aus dem Weinfelder Dorfbild ist mit dieser alten Festhütte verschwunden.»
PS: Die Festhütte für 3’000 Gäste des Gesangfests 1925 stand an der Stelle, wo sich heute der Spielplatz an der Nollenstrasse befindet.


Quelle: Facebook Martin Sax, Weinfelden