Von der Möglichkeit Möglichkeiten zu schaffen

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Das letzte Jahr verbrachte der Geschäftsführer des Tertianum Zedernpark mal in Nord-, mal in Südeuropa auf Reisen. Nun ist er mittlerweile wieder im Tertianum Zedernpark zurück und findet, dass eine lange Auszeit für alle Mitarbeitenden möglich sein sollte.

Ein Jahr lang reiste Daniel Kübler durch Europa – ohne dafür als Geschäftsführer des Weinfelder Wohn- und Pflegeheims Tertianum Zedernpark kündigen zu müssen. Nach 26’004 gefahrenen Kilometern, 221 Nächten unter freiem Himmel an 130 Orten in zehn Ländern ist er zurück, und meint: „Was ich tun durfte, sollten alle tun können“.  

Die Frage, ob er Mitarbeitenden ein Jahr Ferien ermöglichen würde, ohne dass sie kündigen müssten, bejaht Daniel Kübler sofort. Denn: „Wenn Mitarbeitende langfristig ausfallen, so muss ich ja auch eine Lösung finden.“ Kommt hinzu, dass eine solche Auszeit sowieso lange im Voraus geplant werden muss. „Es gibt keinen Grund für mich, so etwas nicht zu ermöglichen, wenn man früh genug die Voraussetzungen dafür schafft“, so Daniel Kübler.

Mit Benefits Mitarbeitende begeistern

Die Tertianum Gruppe legt seit Jahren ein besonderes Augenmerk auf die Mitarbeiterbindung. Und trägt dieser mit differenzierten Weiterbildungsangeboten, Benefits und flexiblen Arbeitszeitmodellen Rechnung. Kein Wunder also, hat sich Daniel Kübler, der das Tertianum Zedernpark vor seiner Auszeit bereits viereinhalb Jahre leitete, Gedanken darüber gemacht, wie es gelingen kann, dass sich die Mitarbeitenden mit dem Arbeitsort identifizieren. So, dass sie diesen als Arbeits-, und Lebensort betrachten, an dem sie gerne Zeit verbringen.

Verantwortlichkeiten gut aufgleisen

Das Thema «betriebliche Ressourcen schaffen» begleitet Daniel Küblers Arbeit. Denn er erkannte, dass, «wenn man zeitliche und personelle Reserven hat, es allen Mitarbeitenden und Gästen besser geht». Dabei geht es in erster Linie nicht um mehr Personal oder mehr Finanzen. Sondern darum, Abläufe und Prozesse zu optimieren, und so die Mitarbeitenden erkennen zu lassen, dass sie «an einem Ort arbeiten, der tragfähige Beziehungen anbietet, der individuelles Engagement würdigt, an dem das eigene Mitwirken sinnvoll ist und an dem Erfolge auch mal gefeiert werden», zählt Kübler auf.

Doch grau ist jede Theorie. Deshalb testete Daniel Kübler die Idee an sich selbst – und plante mit seiner Lebenspartnerin ein Reisejahr durch Skandinavien und Südeuropa.  «Ich wollte zeigen, dass eine Auszeit in der Form eines langen unbezahlten Urlaubs möglich ist, wenn man die Verantwortlichkeiten und Strukturen im Haus gut aufgleist, und Aufgabenfelder und Personen zusammenbringt, die auch zusammenpassen und das Entgegenkommen des Arbeitsgebers gegeben ist», so Daniel Kübler.

Vertrauen geschenkt, Vorteil gewonnen

Letzteres war, nach Rücksprachen mit der Geschäftsleitung der Tertianum Gruppe, denn auch der Fall, weil Kübler die Verantwortlichkeiten im Tertianum Zedernpark früh regelte und den Mitarbeitenden Vertrauen schenkte. Dass der Zufall mithalf, verhehlt er nicht. Denn mit der damaligen Leiterin Pflege und Betreuung, Ruth Bernegger, konnte er auf eine langjährige, verlässliche Spitzenkraft zählen, die begeistert als Geschäftsführerin einsprang, als sich ihr die Chance bot. Als Daniel Kübler im Juli 2024 seine Arbeit wieder aufnahm, war er voll des Lobes: «Ruth Bernegger war mit Begeisterung dabei und hat ihre Sache ausgezeichnet gemacht». Und zwar so überzeugend, dass Ruth Bernegger nun die Leitung des Tertianum Meeresstern in Kreuzlingen übernimmt. Für Daniel Kübler hat sich das Wagnis gelohnt – und hält deshalb am eingeschlagenen Weg fest, denn, «wenn sich die Mitarbeitenden wohl fühlen, weil genügend Ressourcen da sind, dann gewinnen alle. Und das ist in Zeiten des Fachkräftemangels ganz sicher ein grosser Vorteil.»

Text und Foto: Christof Lampart

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