Überlebensstrategie statt Hobby: Einmachen & Co. in vorindustrieller Zeit

Zum Kochen und Heizen in langen Wintern – ein grosser Brennholzvorrat war in früheren Zeiten existentiell kanton thuruga wyfelder weinfelden

Zum Kochen und Heizen in langen Wintern – ein grosser Brennholzvorrat war in früheren Zeiten existentiell.  

In der vorweihnachtlichen Zeit steht der Genuss im Vordergrund. Wir erfreuen uns an süssem Weihnachtsgebäck und planen den Festtagsschmaus. Das war nicht immer so, sahen unsere Vorfahren der dunklen Jahreszeit doch nur dann entspannt entgegen, wenn genügend Vorräte für den Spätwinter und Frühling angelegt waren. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 30. November 2023, thematisiert Historikerin Carmen Aliesch im Schloss Frauenfeld den umsichtigen Umgang mit Lebensmitteln und Alltagsprodukten in vorindustrieller Zeit.

Vor 200 Jahren drohte in langen Wintern Hunger und Kälte. Vorratshaltung und Konservierung waren keine Freizeitbeschäftigung, sondern eine existentielle Frage. Während die Frauen den Bedarf an Lebensmitteln für die ganze Familie kalkulierten, kümmerten sich die Männer um den Brennholzvorrat. Über ein Achtel davon lieferten die Äste vom Baumschnitt im Frühling, die auf dem Wellenbock zu handlichen «Bürdeli» gebunden wurden.

Äpfel und Birnen als Brotersatz

Im Thurgau spielte bereits damals der Apfel eine zentrale Rolle. Neben Most half in ertragsarmen Erntejahren vor allem das Dörrobst, den Winter zu überstehen. Bei der Zubereitung war die Familie involviert. Die Frauen schälten und «stückelten» die Äpfel, die Kinder schnitten die Fliege und das Kerngehäuse heraus. Was heute der Pausenapfel für Kinder oder das Sandwich für unterwegs ist, waren damals die getrockneten Apfel- und Birnenschnitze, die in Mutters altem «Stücklitrog» stets bereitlagen.

Not macht erfinderisch

Am Kurzvortrag über Mittag erinnert Carmen Aliesch an vergessene und wiederentdeckte Methoden der Vorratshaltung. Sie verrät, wie Eier und Gemüse in einer Zeit ohne Kühlschrank und Gefrierfach gelagert wurden, welche Verwendung Buchennüsschen hatten und wie die kluge Bauersfrau im Winter zu etwas Suppengrün kam.

Die Veranstaltung startet am 30. November 2023 um 12.30 Uhr, dauert 30 Minuten, und der Eintritt ist frei. Die Anmeldung erfolgt über die Museumswebsite www.historisches-museum.tg.ch.

tg.ch

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