Ursula Haeberling (rechts) trainiert Seniorinnen und Senioren und ermöglicht ihnen dadurch mehr Sicherheit, Mobilität und Lebensqualität.
Trampolin trotz Rollator? Wissenschaft testet Thurgauer Innovation.
Wie bleiben Menschen bis ins hohe Alter mobil und selbstständig? Die Weinfelder Unternehmerin und ETH-Sportlehrerin Ursula Haeberling und der Physiotherapeut Heinz Hagmann haben zu dieser Frage eine innovative Lösung entwickelt: das Trampolintraining «PMT SwingWalking». Nun wird das Konzept wissenschaftlich geprüft – durch die Fachhochschule OST und unterstützt durch die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung.

Ursula Haeberling und Heinz Hagmann von PMT SwingWalking und Professor Dr. Steffen Heinrich von der OST setzen gemeinsam neue Massstäbe in der Bewegungsförderung älterer Menschen.
Eines vorab: Niemand hüpft und springt auf dem Trampolin, wenn «SwingWalking» in Alters- und Pflegeheimen umgesetzt wird. Das präventiv-medizinische Training «SwingWalking» ist vielmehr ein Bewegungsprogramm, das durch sanftes Schwingen die Gangsicherheit und die Reaktionsfähigkeit von Seniorinnen und Senioren fördert. Das Trainingsprogramm leistet einen solchen Beitrag zur Sturzprävention und zur Verbesserung der Gangsicherheit. Es eignet sich für Menschen bis ins hohe Alter. Es profitieren sogar solche, die bereits starke Beschwerden und Einschränkungen beim Gehen haben. Die ETH-Sportlehrerin Ursula Haeberling und der Physiotherapeut Heinz Hagmann haben das Trampolinkonzept nach medizinisch-therapeutischen Erkenntnissen entwickelt. Es wird bereits in mehreren Pflegeinstitutionen der Ostschweiz erfolgreich angewandt.
Ambitionierte Projektziele
Nun ist auch die Wissenschaft auf das Bewegungsprogramm «SwingWalking in Alterszentren» aufmerksam geworden. Das Institut für Gesundheitswissenschaft der Fachhochschule OST evaluiert das Programm, um Grundlagen für dessen Weiterentwicklung zu schaffen. Professor Steffen Heinrich erklärt die Projektziele: «Wir adaptieren das Training für Menschen in Pflegeinstitutionen, erarbeiten Schulungsinhalte und Coachings für Aktivierungspersonal und andere Mitarbeitende. Wir entwickeln ein System zur Verlaufsmessung, um den Erfolg des Trainings nachzuweisen.» Das Institut für Gesundheitswissenschaft erstellt regelmässig Machbarkeits- und Einführungsstudien zu innovativen Konzepten zur körperlichen Aktivierung älterer Menschen. Es gehört in diesem Bereich zu den renommiertesten Instituten im deutschsprachigen Raum.
Förderbeitrag von Innosuisse erhalten
Ursula Haeberling freut sich sehr über diese Zusammenarbeit. «Sie ist eine Bestätigung unseres grossen Engagements zugunsten der Lebensqualität älterer Menschen.» Die Ergebnisse der OST-Studie sollen die Grundlage für eine flächendeckende Einführung des Programms «SwingWalking in Alterszentren» schaffen. Möglich gemacht hat die Zusammenarbeit mit der OST ein Förderbeitrag (Innoscheck) von Innosuisse, der Agentur des Bundes für wissenschaftsbasierte Innovationsförderung.
zVg