Ursprünglich hiess das Stout «Stout Porter» und bedeutete kräftiges Porter.
Das Porter wurde im 19.Jahrhundert immer mehr von den «moderneren» Bieren wie Pale Ale und IPA verdrängt und galt als das Getränk der armen Arbeiter.
Damit diejenigen der Oberschicht, die dunkle Biere liebten, nicht das verpönte Armeleutebier trinken mussten, entwickelten die englischen Brauer (die Englischen, nicht die Irischen) ein kräftiges Porter, welches sie Stout Porter nannten und von der Oberschicht gerne getrunken wurde.
Arthur Guinness feierte im 18. Jahrhundert grosse Erfolge mit seinen Porterbieren, erst später haben seine Nachfahren dann das nun sehr bekannte Stout entwickelt und kreierten das irische „Dry Stout“. Zusätzlich zum gerösteten Gerstenmalz wurde unvermälzte, geröstete Rohgerste verwendet und die Zugabe von Hopfen erhöht. Dadurch wurden die Irisch Stouts noch dunkler, noch röstiger und auch bitterer.
Ein Porter schmeckt nach dunkler Schokolade und Kaffee, bei einem Stout sind diese Aromen noch ausgeprägter und zusätzlich kommt dann, durch die unvermälzte, schwarz geröstete Gerste, das verbrannte Toastbrot ins Aromaprofil eines Stouts. Zudem sollte ein Stout mehr Alkohol als ein Porter haben und einiges dunkler, schwarzer als das Porter sein.
Stouts gibt es in vielen Variationen und Stilen, sie können u.a. mit Haferflocken, Lactose, Austern, Schokolade und Kaffee gebraut werden.
Stout und auch Porter haben viele Menschen erst nach dem 2.,3. oder gar 10. Versuch gerne. Erinnert Euch zurück an den Zeitpunkt, wo Ihr das 1. Mal einen Schluck Kaffee versucht habt.
Da brauchte es ca. 6 Löffel Zucker und einen halben Liter Milch, um ihn trinkbar zu machen. ABER: Je älter man wird, je schwärzer mag man in der Regel seinen Kafi.
Gebt darum den Dunklen Bieren eine Chance und probiert sie immer wieder, Ihr werdet sehen, sie werden Euch ans Herz wachsen.
Stout ist einer meiner Lieblingsbierstile und ich trinke sie gerne zu Desserts, kräftigem Fleisch oder Blauschimmelkäse.

Karin Patton ist eigentlich Anästhesie Pflegefachfrau, hat aber im Herbst 2014 mit ihrem Mann die Thurgauer Barfuss Brauerei gegründet und widmet sich seither mit viel Leidenschaft und Begeisterung dem Thema Bier. Die Biersommeliere liebt v.a. spezielle Foodpairings und spannende, historische Geschichten rund ums Bier und seine Herstellung.