25.4.2025 / S. Engeli, A. Beck
Was ging dem Pro Lager beim Lesen des Flyers durch den Kopf?
Sehr polemisch, viele tendenziöse Falschaussagen und offenbar wurde die konkrete Weinfelder Kompromisslösung im Reglement entweder nicht gelesen oder bewusst falsch dargestellt. Muslime werden generalisiert und äusserst negativ dargestellt. Es wird ein Bild gezeichnet, welches einfach NICHT mit der Weinfelder Realität übereinstimmt, und ganz besonders nicht mit unseren Mitmenschen aus zweiter und dritter Generation!
Hattet ihr Kontakt zum Egerkinger Komitee
Das Pro-Komitee hatte keinen Kontakt zum Egerkinger Komitee. Es ist aus unserer Sicht eine Weinfelder Angelegenheit.
Wie reagiert ihr auf diese Einmischung von aussen, respektive welche Worte habt ihr für Walter Wobmann und Co?
Zu Walter Wobman und dem Egerkinger Komitee als solches nehmen wir keine Stellung.
Der Flyer ist gespickt mit polemischen Falschaussagen à offenbar hat Egerkinger Komitee das Reglement nicht studiert und mischen mit generalisierten Ängsten die Gesellschaft auf, welche nichts mit der Realität in Weinfelden zu tun haben.
1. Suggerieren, dass das Grabfeld nur für Muslime sei à Falsch!
2. Behauptung, dass wir ewige Grabesruhe akzeptiert haben ist schlicht Falsch!
3. Integration fordern bzw. behaupten, der Weinfelder Kompromiss «hintertreiben die Integrationsbemühungen» und im gleichen Atemzug 10% der Bevölkerung auf einen separaten Friedhof verbannen wollen ist stossend.
4. Egerkinger Komitee will Parallelgesellschaften bekämpfen, tut mit solchen Forderungen aber genau das Gegenteil.
5. Behauptung, dass Muslime «fordern» ist schlicht falsch! Die muslimische Gemeinschaft hat im Rahmen des normalen demokratischen Prozesses ihre Bedürfnisse geäussert und ist viele Kompromisse eingegangen. So sollte es doch in einer integrierten Gesellschaft auch sein!
6. Kommission hat Bedürfnisse diskutiert und das Parlament hat dies mit klarer Mehrheit von SP bis SVP für gut befunden.
7. Bezüglich dem zitierten Bundesgerichtsurteil: Dieses lehnt nur das Recht auf ewige Grabesruhe und das Recht auf räumliche Zusammenfassung ab! Die Behauptung ist falsch!
8. Es geht um legitime religiöse Bedürfnisse von unseren gut integrierten Weinfelder Mitmenschen.
9. Die Regelung ist ein Kompromiss, welcher durch die DIGO explizit unterstützt wird (siehe separate Stellungsnahme DIGO)
10. Egerkinger Komitee stellt Behauptungen zum Thema «reine»/»unreine» Erde auf, welche schlicht falsch sind und nie gefordert wurde. Im TOP Talk hat der Imam von Bürglen dies auch explizit erläutert, dass es dabei um die Qualität der Erde geht, damit die Verwesung gewährleistet ist und nicht um etwas anderes!
Es ist stossend, dass das Egerkinger Komitee so viele Unwahrheiten verbreitet und damit die Bevölkerung bewusst verunsichert. Es ist keine Sachbezogene Diskussion um Meinungen, wie wir sie sonst in Weinfelden kennen. Dies ist demokratiepolitisch gefährlich und nicht Zielführend.
Links:
• Stellungnahme DIGO: https://digo.ch/stellungnahme-zur-abstimmung-ueber-ein-muslimisches-grabfeld-in-weinfelden
• Aussagen Imam Bürglen, Muhammed Karasoy https://www.toponline.ch/videos/1961567
ZVG
