Andrea Vogel beendete am vergangenen Sonntag ihre Ausstellung in der Remise, die zahlreiche Kunstinteressierte über mehrere Wochen hinweg angezogen hatte. Der krönende Abschluss der Ausstellung war eine Performance, bei der das zentrale Kunstwerk – ein grosses Gewebe – in einer feierlichen Zeremonie zusammengerollt wurde. Dieses Gewebe bestand aus Stoffen, die eine ganz besondere Bedeutung hatten: Es handelte sich um Kleidungsstücke, die von Weinfelderinnen und Weinfeldern gespendet worden waren und deren persönliche Geschichten trugen. Auf diese Weise entstand im Verlauf der Ausstellung eine symbolische «Weinfelder DNA».
In Vogels Kunstwerk spiegelten sich die individuellen und kollektiven Identitäten der Menschen aus Weinfelden wider. Jedes Kleidungsstück, das in das Gewebe eingearbeitet wurde, trug nicht nur die materielle Struktur des Stoffes, sondern auch die Geschichten der Menschen, die diese Kleidung einst trugen. Dieser Gedanke der Verbindung und des gemeinschaftlichen Erlebens wurde in der abschliessenden Performance noch einmal eindrucksvoll verdeutlicht.
Brigitt Näpflin und Ivo Dahinden organisierten diese Ausstellung zum 25. Mal. Vizestadtpräsident Valentin Hasler dankte ihnen für dieses ausserordentliche Engagement mit einem Blumenstrauss und dankte im Namen des Stadtrates.
Das Sommeratelier Weinfelden ist ein jährliches Kunstprojekt der Kulturkommission der Stadt Weinfelden, bei dem Künstler ihre Arbeiten in der Remise ausstellen. 2024 stand unter dem Motto „IM SCHUSS“, geleitet von der Künstlerin Andrea Vogel. Sie arbeitet mit gespendeten Textilien von Weinfelder Einwohnern, um ein «textiles DNA-Gewebe» zu schaffen, das die Stadt repräsentiert.
Valentin Hasler