Wenn am 1. August in der ganzen Schweiz Höhenfeuer lodern, Feuerwerke den Nachthimmel erhellen und auf Dorfplätzen ausgelassen gefeiert wird, scheint die Welt für einen Moment stillzustehen.
Doch hinter der Kulisse der Festfreude leisten Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und Armee hochkonzentrierte Arbeit. Sie schaffen die Sicherheit, die solche Feiern erst möglich macht – ruhig, verlässlich, oft unsichtbar.
Koordination statt Ausnahmezustand
Der Nationalfeiertag bringt eine dichte Einsatzlage mit sich – nicht wegen grosser Katastrophen, sondern wegen vieler kleiner Vorfälle: Rauch aus einer Grillstelle, eine gestürzte Person beim Höhenweg, ein Feuerwerk im Wohnquartier.
Blaulichtorganisationen leisten an diesem Tag kein «Mehr», sondern ein «Doppelt»: Sie übernehmen ihre alltäglichen Aufgaben und reagieren gleichzeitig auf das, was durch Menschenansammlungen, Pyrotechnik und Festumzüge dazukommt.
Dabei sind Flexibilität und Koordination gefragt – und die Fähigkeit, schnell zwischen Routine und Ausnahme zu wechseln.
Zahlen, die hinter der Feier stehen
Beispielhaft zeigen Einsatzzahlen aus früheren Jahren die hohe Belastung:
- Zürich 2020: 440 Einsätze an einem Tag, davon über 250 Feuerwehrausrückungen – meist wegen kleiner Brände oder Lärmbeschwerden.
- St. Gallen 2022: Über 300 Interventionen zwischen Freitagabend und Dienstagmorgen, darunter zahlreiche Feuerwerkskontrollen und Unterstützung bei Festveranstaltungen.
- Bern 2018: Rund 80 Einsätze – verletzte Personen durch Feuerwerk, kleine Brände, Sachbeschädigungen.
Trotz dieser Fülle bleibt das Festgeschehen in vielen Regionen friedlich – auch weil der Einsatz still und professionell erfolgt.
Im Einsatz: Vier Organisationen – ein Ziel
Feuerwehr
Ob Höhenfeuer, Grillplatz oder Funkenflug: Die Feuerwehr steht in Bereitschaft, oft dezent im Hintergrund. Ihre Aufgabe ist nicht nur das Löschen, sondern auch die Prävention – etwa durch Kontrollgänge oder die Begleitung grosser Veranstaltungen.
Rettungsdienste
Sanitäterinnen und Sanitäter helfen, wenn andere feiern: bei kleineren Verbrennungen, Kreislaufproblemen oder Alkoholzwischenfällen. Am 1. August steigt das Einsatzvolumen – in Städten wie Bern auf deutlich über 60 Notfalltransporte täglich. Geschwindigkeit und Ruhe sind dabei entscheidend.
Polizei
Sichtbar, aber nahbar: Die Polizei ist an diesem Tag vielerorts präsent – zu Fuss, auf dem Velo oder im Auto. Sie sorgt für Deeskalation, kontrolliert Feuerwerksverbote, greift bei Lärmbelästigung oder Sachbeschädigung ein und bleibt gleichzeitig Ansprechpartnerin für die Bevölkerung.
Armee
Wenn Grossanlässe zusätzliche Ressourcen erfordern, steht die Armee bereit – mit Logistik, Transport oder Infrastrukturhilfe. Ihr Beitrag bleibt meist im Hintergrund, trägt aber entscheidend zur Stabilität im Einsatzgeschehen bei.
Einsatz, der kaum auffällt – und doch alles möblich macht
Die Schweiz feiert – und die Einsatzkräfte wachen. Am 1. August wird sichtbar, was im Alltag oft übersehen wird: wie viel Organisation, Reaktionsfähigkeit und Engagement hinter der öffentlichen Sicherheit stehen.
Der Nationalfeiertag ist nicht nur ein Symbol für Gemeinschaft, sondern auch für jene, die sie im entscheidenden Moment schützen.
Dafür sagt Polizei.news: Danke!
Quelle: Polizei.news-Redaktion
Bildquellen: Bild 1: => Symbolbild © Kantonspolizei Zürich