Am 14. Juni 2023 fand in der Schweiz der feministische Streik statt. Auch im Kanton Thurgau fanden verschiedene Aktionen statt. In diesem Rahmen überreichten Organisationen und Einzelpersonen dem Regierungsrat sechs Forderungen mit total rund 80 Teilforderungen. Der Regierungsrat hat eine umfassende Antwort verfasst.
Der Regierungsrat misst der rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Frau und Mann eine hohe Bedeutung zu. In seinem Antwortschreiben stellt er denn auch fest, dass die rechtliche Gleichstellung weitgehend realisiert ist. Handlungsbedarf bestehe hingegen bei der tatsächlichen Gleichstellung. «Über die Fragen, wo diese noch besteht und mit welchen Mitteln sie beseitigt werden kann, gehen die Meinungen auseinander», schreibt der Regierungsrat, und er betont, dass er zu den thematisch verschiedenen Aspekten bereits verschiedene parlamentarische Vorstösse beantwortet hat. Entsprechende Massnahmen in seinem Kompetenzbereich wird er weiter vorantreiben.
Da es sich um ein vielschichtiges Thema mit vielen Facetten handelt, die sechs Petitionen teilweise jedoch deckungsgleich sind und koordiniert abgegeben wurden, ist es aus Sicht des Regierungsrats angezeigt, das Thema mit einem ganzheitlichen Ansatz anzugehen. So beantwortet der Regierungsrat nicht Einzelfragen, sondern hat eine Beantwortung der Petitionen vorgenommen, die mit ihrer ganzheitlichen Herangehensweise der Vielschichtigkeit des Themas gerecht werden soll. Entsprechend hat er die Antwort in neun Themenbereiche gegliedert: Anerkennung von Care-Arbeit, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, familienergänzende Kinderbetreuung, Umsetzung der Pflegeinitiative und Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen, Rente und Vorsorge, Lohngleichheit und Lohnniveau, Steuer-, Gesundheits- und Sozialpolitik, Schutz vor Diskriminierung und Gewalt sowie Anliegen in diversen Politikbereichen.
tg.ch