Visualisierung: Gartenhof zwischen Bestand und Erweiterung
Der Campus BBZ Weinfelden soll saniert und erweitert werden. Im Januar 2025 hat das Hochbauamt des Kantons Thurgau dafür einen Projektwettbewerb ausgeschrieben. Das Planerteam um die Baumgartner Loewe Architekten AG hat die Anforderungen am besten umgesetzt.
Der Expansionsdruck auf dem Campus BBZ Weinfelden ist hoch. Die wachsende Bevölkerung und die damit steigenden Schülerzahlen haben dazu geführt, dass bereits heute nicht das ganze Lehrangebot auf dem Campus Platz findet. Es mussten zusätzliche Lehr- und Lernräume in der Nachbarschaft angemietet werden. Hinzu kommt, dass die denkmalgeschützten Bestandesbauten aus den 1970er-Jahren sanierungsbedürftig sind. Der zentral gelegene Standort direkt beim Bahnhof Weinfelden ist für Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Kanton und darüber hinaus gut erreichbar und ideal für die Berufsbildung. Mit dem Projektwettbewerb sollte deshalb eine Lösung gefunden werden, den Bildungscampus sinnvoll und zukunftsgerichtet zu erweitern
Die umfangreiche, anspruchsvolle und komplexe Aufgabenstellung wurde im Januar 2025 als einstufiger, anonymer Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Planungsteams ausgeschrieben. Im Rahmen dieses Wettbewerbs wurden 17 Projektvorschläge eingereicht. Mit einem breit aufgestellten Preisgericht wurde ein Projektvorschlag gesucht, der die Bedürfnisse der Schulen mit den Anforderungen an Ortsbau, Architektur und Wirtschaftlichkeit bestmöglich vereint. Die Anforderungen am besten umgesetzt hat das Planerteam um die Baumgartner Loewe Architekten AG aus Zürich, zusammen mit SIMA | BREER GmbH Landschaftsarchitektur aus Winterthur und den Bauingenieuren Lüchinger Meyer Partner AG aus Zürich.
Das Projekt «BIENVENUE»
Das siegreiche Projekt «BIENVENUE» überzeugt das Preisgericht durch seine selbstbewusste Bescheidenheit, eine geschickte Setzung der Gebäudemassen und durch einen respektvollen Umgang mit dem Bestand. Dem Architektenteam gelingt es, mit einem Anbau im Osten sowie einem Erweiterungsbau im Westen den Bedarf an zusätzlichen Schulraum kompakt abzudecken. Das heutige Werkstattgebäude wird zum Forum mit räumlich grosszügigen öffentlichen Nutzungen uminterpretiert. Die bestehenden Zugänge und Wegverbindungen auf dem Areal bleiben erhalten, wobei an der nordöstlichen Parzellenecke ein neuer Stadtplatz entsteht. Auch bezüglich Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz überzeugt das Siegerprojekt. Mit dem Erhalt grosser Teile der Anlage, der effizienten Raumanordnung und der Optimierung der unterirdischen Gebäudeteile konnte das Projekt punkten. Ein angemessener Glasanteil, eine minimale Haustechnik und die gewählte Holzkonstruktion ergänzen die Strategie zu ökologisch und baulich nachhaltigen Gebäuden. Der Projektvorschlag vermag die Schwierigkeiten der ortsbaulichen Situation, der Weiternutzung des Bestandes und des komplexen Raumprogramms auf selbstverständliche, souveräne Art zu lösen.
Ausstellung Anfang Dezember
Das Preisgericht würdigt die Vielfalt an erarbeiteten Lösungsvorschlägen und die engagierte Auseinandersetzung der Planerteams mit der gestellten Aufgabe. Die 17 Wettbewerbsprojekte werden vom 1. Dezember bis 12. Dezember 2025 werktags von 8.30 Uhr bis 17 Uhr in der Konvikthalle in Frauenfeld öffentlich ausgestellt.

Visualisierung: Forum mit Mensa, Aula und Cafeteria

tg.ch















