Verteilung der Messgeräte im Kanton Thurgau
Anfangs März wird die Geothermie Thurgau AG geophysikalische Messungen im Thurgau in Zusammenarbeit mit der Universität Genf und der ETH-Zürich im Rahmen der EU- Initiative GeoHEAT durchführen. Damit werden erste Feldmessungen für das Projekt
«Thurgauer Energienutzung aus dem Untergrund 2030» (TEnU2030), welches vom Stimmvolk im Jahr 2023 im Rahmen der Abstimmung über die Verwendung der TKB- Gelder gutgeheissen wurde, ausgeführt.
Das Ziel dieser Kampagne besteht darin, den Untergrund bis zu einer Tiefe von 5 Kilometern abzubilden und dadurch unser Verständnis über die Schichtlagerung und die Geometrie der vorhandenen tektonischen Störungen im Untergrund sowie die potenziell vorhandenen tiefen Grundwasserleiter zu verbessern.

Es wird eine innovative Methode namens «Nodal Ambient Noise Tomography» (NANT) anwandt. Die Erkundungstechnik ist nicht-invasiv und passiv, d.h. es werden keine künstlichen seismischen Quellen wie vibrierende Lastwagen oder Fallgewichte benötigt. Folglich verursacht sie keine Lärmbelästigung, und sie hat auch keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Die Methode nutzt seismische Wellen, die aus dem Umgebungslärm stammen, der auf natürliche Weise durch Phänomene wie z.B. weit entfernte Gezeiten erzeugt wird. Diese natürlichen Bodenschwingungen werden dann verwendet, um die Geschwindigkeitsstruktur des Untergrunds zu rekonstruieren. Ähnliche Experimente wurden bereits in verschiedenen Regionen erfolgreich durchgeführt, unter anderem in den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und im Aargau, sowie in Deutschland, Frankreich und Italien.
Es sollen 300 Messgeräte über das gesamte Kantonsgebiet verteilt werden. Diese verbleiben für ca. 1 Monat im Boden. Danach werden sie wieder eingesammelt und die gespeicherten Daten ausgewertet.
zVg
1 Kommentar zu „Passiv-Seismik Kampagne der Geothermie Thurgau AG“
Niemand muss sich dann wundern. wenn es zu Erdbewegungen an der Oberfläche kommt.
Forschung ist gut sollte dennoch nicht übertrieben werden.