Lucia Frieden – hier neben ihrem Objekt «verflochten» -, entschied den diesjährigen Nachwuchswettbewerb «SchreinerChance 23» zu ihren Gunsten.
Am Mittwoch wurden die besten Arbeiten des Schreinernachwuchses im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs «SchreinerChance 23» ausgezeichnet, der unter dem Motto „raffiniert gesteckt“ stand. Die Gewinnerin heisst Lucia Frieden.
Die junge Berufsfrau aus Hohentannen, welche aktuell ihre Lehre bei der T. Fässler AG in Sitterdorf absolviert, war eine von 31 Teilnehmenden, die am anspruchsvollen Talentwettbewerb eine Arbeit samt Dokumentation und Produktionsunterlagen fristgerecht einreichten. Total hatten ursprünglich 36 angehende Schreinerinnen und Schreiner den Nachwuchswettbewerb in Angriff genommen.
Podest klar in Frauenhand
Die 31 Arbeiten sind gegenwärtig und noch bis zum WEGA-Ende
in der Halle 14 des Berufsbildungszentrums zu besichtigen.

Diese jungen Schreinerlernenden belegten beim «SchreinerChance 23»-Wettbewerb die ersten fünf Plätze in der Gesamtrangliste. In der Mitte die Siegerin, Lucia Frieden.
Für ihre Arbeit, ein Nachttischchen mit dem Titel «verflochten», bekam Lucia Frieden von den drei Fachjurys (Schreiner, Schreinermeister und Design) 339,5 von 378 möglichen Punkten verliehen. Damit lag sie allerdings nur äusserst knapp vor der Zweiten, Anouk Niedermann aus Frauenfeld (Erich Keller AG, Sulgen), die für Carpe Noctum, ebenfalls einem Nachttischchen, ebenso hervorragende 338 Punkte erhielt. Das Podest wurde durch eine dritte Frau komplettiert: Leandra Signer aus Egnach (Warger Schreinerei AG, Amriswil) konnte sich für ihren etwas grösseren Beistelltisch «Zebra» mit 321,5 Punkten den dritten Platz sichern. Den Preis der Kundenjury, welcher allerdings nicht in die Gesamtwertung einfloss, sicherte sich Robin Müller aus Dussnang, der beim Verein Kloster Fischingen sein Handwerk erlernte, mit seinem Objekt «Wirbelwind».
«Sie haben auf die Zähne gebissen»
Daniel Burkhart, Präsident der Berufsbildungskommission, lobte in der Aula des Gewerblichen Bildungszentrums Weinfelden vor rund 140 Gästen aber nicht nur die nun Ausgezeichneten, sondern alle, welche die Extraarbeit eines anspruchsvollen Wettbewerbs in Angriff genommen und durchgezogen hatten. «Sie hätten auch einfach den schönen Sommer geniessen können». Sie haben aber in dieser Zeit Durchhaltevermögen gezeigt und auch dann auf die Zähne gebissen, wenn mal mit der Planung etwas nicht so lief, wie gedacht. Und genau das zeichnet sie und ihre Arbeiten aus», so Burkhart. Tatsächlich mussten die jungen Frauen und Männer im dritten Lehrjahr bei ihren Projekten zuerst eine Idee entwickeln, dann die Machbarkeit prüfen, die Umsetzung planen und schliesslich das Werk mit viel Ausdauer und Können fertigstellen.
Innovative Ideen sind gefragter denn je
Anerkennende Worte gab es auch vom Präsidenten des Verband Schreiner Thurgau VSSM, Heinz Fehlmann, Müllheim. Er lobte den Mut und die Eigeninitiative, die es benötige, um sich als Lernende einem Wettbewerb zu stellen. Denn genau solche Leute benötige die Schreinerbranche. Stehe diese doch täglich vor neuen, anspruchsvollen Herausforderungen – und sei dabei auf Schreinerinnen und Schreiner wie die Wettbewerbsteilnehmer angewiesen, die bewiesen hätten, dass «sie etwas können, was andere nicht können und Ideen haben, die andere nicht haben».
Text und Foto: Christof Lampart