Kirche und Kommerz im Mittelalter

Ein gottesfürchtiges Leben prägte den Alltag eines Menschen im späten Mittelalter in vielerlei Hinsicht. Das oberste Ziel von Sünderinnen und Sündern war es, die Erlösung aus dem Fegefeuer zu erlangen und ins Paradies einzutreten. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 24. Februar 2022 stellt die Historikerin Prof. Dr. Dorothee Rippmann ihr neuestes Buch «Frömmigkeit in der Kleinstadt. Jenseitsfürsorge, Kirche und städtische Gesellschaft in der Diözese Konstanz, 1400–1530» vor, das am Beispiel des Thurgaus das Stiftungswesen und die Praxis des Totengedenkens skizziert.

Die Auseinandersetzung mit dem Tod, die Angst vor den Qualen des Fegefeuers, verbunden mit der Hoffnung auf Erlösung der armen Seelen führten im Mittelalter zu einem wahren Boom des Stiftungswesens – auch in der Ostschweiz. Städtische und bäuerliche Stifterinnen und Stifter investierten je nach ihren finanziellen Möglichkeiten Kapital in ihr künftiges Seelenheil oder setzten gar ihr ganzes Erbe dafür ein.

Einen Platz im Himmel für jedes Budget

Die von Dorothee Rippmann untersuchten Seelenheilstiftungen berührten nahezu sämtliche Lebensbereiche der Menschen, in der Kleinstadt und auf dem Land. Aufgrund der ungleichen finanziellen Möglichkeiten und Interessenlagen entwickelten sich vielfältige Formen des Stiftungsverhaltens. Zu welchen Spannungsverhältnissen führten diese ungleich langen Spiesse? Wer waren die Verwalter und Empfänger der Seelenheilstiftungen? Welchen gesellschaftlichen Wandel brachte das florierende Geschäft der Jenseitsfürsorge in Gang? Einige Antworten und Beispiele aus dem kostbaren Archivgut liefert Dorothee Rippmann am Kurzvortrag über Mittag.

Die Veranstaltung findet um 12.30 Uhr im Schloss Frauenfeld statt. Der Eintritt ist frei und die Anmeldung erfolgt online über www.historisches-museum.tg.ch

tg.ch
Foto: pixabay 

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