It’s summer time!

Yoga soll uns in die Ruhe bringen. Ja, aber gerade jetzt habe ich keine Zeit für Ruhe, denn: 

27 Grad, der See türkis-glitzernd, die Gartenparty ruft. Endlich kann ich raus, mit meiner Freundin auf der Bergtour tratschen, mit meinen Kids abends auf dem Balkon „Activity“-spielen, abends mit Freunden am See grillen. Ruhen tu‘ ich danach, wenn ich das Licht ausknipse. 

Überhaupt weiss ich nicht, wohin soll mich diese Ruhe im Yoga bringen? 

Nun während dem Studium arbeitete ich bei einer Fluggesellschaft und durfte lernen, wie man sich verhält, wenn eine Notfallsituation auf dem Flieger oder im Hotel geschieht. Eberhard Bärr hat mich am vergangenen Wochenende in seinem Seminar „Yogaphilosophie für den heutigen Menschen“ daran erinnert, was zuoberst auf einem Notfallplan steht:

„Bitte Ruhe bewahren!“ 

Da ich mich aber gerade nicht in einer „Emergency-Situation“ befinde, lass ich auch Patanjali vorerst im Bücherregal stehen, da er mich im 1. Kapitel, Vers 2 in Weihnachtsstimmung versetzen möchte, mit: „yogah citta vrtti nirodhah“. Yoga ist der Zustand, in dem die Bewegungen des Geistes in eine dynamische Stille übergehen.

Kann mir jemand sagen, ob das Spass machen kann? 

Die Yogawelt redet von „kein Gedankenkarrussell mehr haben, übersinnliche Fähigkeiten entwickeln, Einsichten, Entrückung, Bliss-Moments erleben, gutes Karma anhäufen“. In der Buddhistischen Tradition erinnert Buddha jedoch oft daran, dass die Absicht seiner Lehren nicht das Ansammeln von solchen „Nebenwirkungen“ ist, sondern, so rezitiert Jack Kornfield „… the sure heart’s release. A true liberation of our being in every realm.“ 

Aber die Strassenpassanten haben doch heute den Müll vor unserer Tür liegen lassen und meine teure Miele Geschirrspülmaschine zeigte mir heute F17. Wie kann ich da in jedem Moment (entspannt) sein

Da wir den Atem immer dabei haben: Atme einmal tief ein und aus. Dies ist die „Notfallapotheke“ für inneren Tumult. Oder atme auf 4 ein und seufze alles wieder langsam aus. Oder wähle die „4:7:8 Atemtechnik“ (auf 4 ein-, auf 7 halten, auf 8 ausatmen), welche durch Dr. Andrew Weil bekannt wurde. Sie versetzt den Körper in Kürze in einen tiefen Entspannungszustand. Übe  simple 5 Minuten (von 24h am Tag) und baue die eine oder andere Übung evt. sogar regelmässig in Deinen Alltag ein (und zwar nicht erst, wenn es brenzlig wird). 

Das „Ziel“ des Yoga, so interpretiere ich Patanjali, ist nicht die Ruhe der Gedanken.

Die Ruhe ist Mittel zum Zweck. Es ist die Ruhe, die uns erlaubt, klar zu fühlen, klar zu denken, klar zu handeln, klar (im Alltag) zu sein. Eine Klarheit zu entwickeln, die

– mir nicht nur in einer Notfall-Situation hilfreich sein kann,
– mir nicht nur erlaubt zu sehen, dass die Miele-Maschine nichts (persönliches) gegen mich hat,
– mir nicht nur vor Augen führt, dass ich in jedem Moment im Leben die Freiheit habe, mich über eine Situation aufzuregen oder nicht,

sondern mich in jedem Moment erkennen lässt, was wirklich wichtig und was unwichtig ist. Eine Klarheit, in welcher ich unterscheidungsfähig werde, über wer ich bin.
 Happy summer time,
Kinga


Quelle
yoga grenzenlos
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Mitglied im Schweizer Yogaverband

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