Gastreferent Ludwig Hasler und Arbeitgeberpräsident Dominik Hasler beschwörten den Unternehmergeist.
Wigoltingen – Die Arbeitgeber Mittelthurgau plädieren für eine strategische Arbeitszone im Thurtal, für schweizerischen Unternehmergeist und wählen Michèle Bongetta sowie Bruno Witschi neu in den Vorstand.
«Wir Arbeitgeber haben darauf bestanden, dass die Schaffung von einer strategischen Arbeitszone in die Entwicklungsstrategie aufgenommen wird». So hat Dominik Hasler als Präsident der Arbeitgeber Mittelthurgau deren Engagement in der Regionalplanungsgruppe Mittelthurgau erläutert. Nach dem Raumplanungsgesetz seien ausserordentliche Einzonungen unter anderem im Thurtal möglich. Die Gemeinden des Bezirks Weinfelden müssten diese Chance packen.
Wacher Unternehmergeist
Verhalten äusserte sich Hasler an der ordentlichen Generalversammlung vor 55 Mitgliedern und Gästen zu den wirtschaftlichen Aussichten. Drohende Inflation, ein schrecklicher Krieg, Getreideengpässe und eine ungelöste Energieversorgung sowie Lieferkettenprobleme forderten die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber heraus. Beweglichkeit und kreative Lösungen seien gefragt.
All die Probleme seien aber auch eine Chance für den Werkplatz Schweiz. «Wir können zeigen, dass der schweizerische Unternehmergeist wach und stark ist», betonte der Arbeitgeberpräsident. Auch die Chance, die Produktion in die Schweiz zurückzuholen, sollte genutzt werden. Drittens gelte es für die KMU darum, das Vertrauen der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zurückzugewinnen, vor allem im Hinblick auf wirtschaftsrelevante Urnengänge. Hier fordert er in Zukunft vermehrt den Fokus auf die steuerliche und abgabenrechtliche Entlastung von Arbeitseinkommen zu legen. Solche kämen allen zu Gute und nicht einigen wenigen.

Symbiose mit Maschinen
Es sei eindrücklich, wie schnell grosse Selbstverständlichkeiten vernichtet würden, knüpfte Ludwig Hasler als Gastreferent an. Die Menschen müssten angesichts der neuen Unsicherheiten wieder ortsansässiger, solider werden. Das gelte auch für die Wirtschaft, die regionaler werden dürfte, um ihre globalen Abhängigkeiten zu reduzieren. Der Physiker und Philosoph plädierte für mehr Kreativität und Unternehmergeist, um die Zukunft zu gestalten. Bei der Digitalisierung insbesondere soll der Mensch eine Symbiose mit den Maschinen finden, aber die Führung nicht abgeben.
Zwei neue im Vorstand
Nach einem ruhigen Vereinsjahr mit nur einer Veranstaltung planen die Arbeitgeber Mittelthurgau für 2022 einen Anlass zum Thema Energieversorgung, einen Partneranlass sowie den traditionellen Behördenapéro. Neu in den Vorstand gewählt wurden Michèle Bongetta, Geschäftsführerin der Rehakliniken Zihlschlacht und Dussnang sowie Mitglied der Geschäftsleistung der VAMED Management und Services Schweiz AG, und Bruno Witschi, Standortleiter der Bischofszell Nahrungsmittel AG.

Text und Foto: Martin Sinzig, Infobüro Sinzig