Die Finanzlage der Politischen Gemeinden bleibt überwiegend gut

Gesamtsteuerfüsse sind in fast der Hälfte der Gemeinden tiefer
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Die finanzielle Situation der Thurgauer Gemeinden hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert und bleibt solide. Die Politischen Gemeinden haben ein komfortables Eigenkapitalpolster und sind kaum verschuldet. Die Zahl der Gemeinden mit einer schwachen Investitionskraft nimmt jedoch zu. Dies geht aus der soeben erschienenen Statistischen Mitteilung «Finanzkennzahlen der Politischen Gemeinden 2024» hervor.

Die Finanzlage der Thurgauer Gemeinden bleibt insgesamt gut. Der Ertragsüberschuss lag 2024 in einem ähnlichen Bereich wie im Vorjahr. Auch die Zahl der Politischen Gemeinden, die sich bei allen oder fast allen Finanzkennzahlen in einem mittleren bis guten Bereich bewegen, hat sich nur wenig verändert. Die Gemeinden zeichnen sich durch ein hohes Eigenkapitalpolster und eine unproblematische Verschuldungslage aus. Gleichzeitig gibt es mehr Gemeinden mit einer schwachen Investitionskraft, der finanzielle Spielraum ist bei mehr Gemeinden enger geworden. In der Summe wurde 2024 denn auch nur zurückhaltend investiert.

Genügend Eigenkapital

Die Thurgauer Gemeinden haben ein komfortables Eigenkapitalpolster. Der Bilanzüberschuss summierte sich 2024 auf 149 % der direkten Steuern, es sind also Reserven vorhanden, um künftige Aufwandüberschüsse zu decken. 76 der 80 Gemeinden haben eine gute oder sogar sehr gute Eigenkapitalausstattung. Einen schwachen Bilanzüberschussquotienten von unter 15 % wies 2024 keine Gemeinde auf.

Selbstfinanzierungsgrad aufgrund zurückhaltender Investitionen wieder über 100 % 
Im Jahr 2024 konnten die Thurgauer Gemeinden im Schnitt ihre Investitionen vollumfänglich durch selbst erwirtschaftete Mittel finanzieren. Dies wird durch den Selbstfinanzierungsgrad angezeigt. Er lag 2024 bei 153 % und stieg damit wieder über 100 %, nachdem er im Vorjahr 2023 unter diese Schwelle gefallen war. Der Grund für den gestiegenen Selbstfinanzierungsgrad ist in erster Linie ein Rückgang der Nettoinvestitionen.

Unproblematische Verschuldungssituation

Die Thurgauer Gemeinden haben insgesamt eine unproblematische Verschuldungssituation. Allerdings gab es 2024 8 Gemeinden mit einer hohen Bruttoverschuldung (mehr als 150 % des Laufenden Ertrags) und 6 Gemeinden, bei denen der Nettoverschuldungsquotient in einem Bereich lag, der als schlecht gilt. Letzterer zeigt, wie hoch der Anteil der direkten Steuern der natürlichen und juristischen Personen sein muss, um die Nettoschulden abzutragen.

Nettovermögen pro Person nimmt wieder zu

Im Jahr 2024 hatten die Thurgauer Gemeinden ein Nettovermögen von 238 Franken pro Einwohnerin oder Einwohner. Damit hat das Nettovermögen im Vergleich zum Vorjahr wieder zugenommen (2023: 156 CHF) und liegt im Bereich der Jahre davor. Trotz der Zunahme verfügten im Jahr 2024 etwas weniger Gemeinden über ein Nettovermögen (41 Gemeinden; 2023: 44).

Wieder etwas mehr Gemeinden halten alle Richtwerte ein

2024 hielten 32 der 80 Thurgauer Gemeinden bei allen Finanzkennzahlen die Richtwerte ein, bewegten sich also überall in einem problemlosen oder sogar guten Bereich. Dies sind 7 Gemeinden mehr als 2023 und wieder fast gleich viele wie 2022 und 2021. 16 Gemeinden, 6 Gemeinden weniger als im Vorjahr, verpassten den mittleren oder guten Bereich bei 1 Kennzahl. 32 Gemeinden, 1 Gemeinde weniger als im Vorjahr, lagen bei mindestens 2 Kennzahlen in einem Bereich, der nicht mehr als gut oder problemlos gilt.  

Ertragsüberschuss leicht höher als im Vorjahr

Alle 80 Thurgauer Gemeinden zusammen erzielten 2024 einen Ertragsüberschuss von 40.9 Millionen Franken. Dies sind 0.6 Millionen Franken oder 1,6 % mehr als im Vorjahr.
Wie im Vorjahr schlossen 23 der 80 Gemeinden das Rechnungsjahr mit einem Aufwandüberschuss ab.

Statistische Mitteilung Nr. 4/2025 «Finanzkennzahlen der Politischen Gemeinden 2024»

tg.ch

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