Der Thurgauer Jungwald entwickelt sich positiv > Video

20 Jahre systematische Verjüngungskontrolle im Thurgauer Wald

Seit 20 Jahren finden im Thurgauer Wald systematische Verjüngungskontrollen statt.

Seit 2001 wird im Kanton Thurgau eine systematische Verjüngungskontrolle im Wald durchgeführt. Eine Bilanz zeigt nun, dass sich in diesen 20 Jahren die Waldverjüngung auf einem Grossteil der Kantonsgebiete positiv entwickelt hat. Ein Frühindikator für die Entwicklung des Waldes ist der Verbiss junger Bäume durch Rehe. Die Häufigkeit der Verbissschäden wiederum beeinflusst die Regulierung des Rehwildbestandes.

Um einen Überblick über die Verjüngungssituation im Thurgauer Wald zu erhalten, wurde 2001 auf ausgewählten, über den ganzen Kanton verteilten Indikatorflächen ein permanentes Stichprobennetz eingerichtet. Auf diesen 20 Flächen wird der Verbiss am Jungwuchs durch Rehe systematisch, alternierend alle zwei Jahre, erhoben. Unter Verbiss wird das Abknabbern der Jungtriebe verstanden, was das Wachstum des Baums beeinträchtigt.

Verbissspuren von Rehen am Tannenzweiglein rechts. Die Knospen an den Zweiglein links sind noch vorhanden.

Eine Bilanz nach 20 Jahren zeigt, dass die Tanne 2022 wesentlich grössere Flächen besiedelt als 2002. Mit der Tanne verbreitet sich zunehmend und deutlich eine Baumart, die vom Reh gerne verbissen wird. In der Waldverjüngung ist sie 2022 in den Untersuchungsflächen die am weitesten verbreitete Baumart. Auch die Buche, als häufige Baumart, entwickelt sich gut. Esche, Ahorn und Eiche hingegen treten in den Aufnahmeflächen 2022 seltener auf als 2002. Bei der Esche zeigt sich dieser Rückgang am deutlichsten. Die Eiche war schon 2002 nicht häufig, ihr Bestand nahm bis 2022 weiter ab.

Der Verbiss durch Rehwild gilt als Frühwarnindikator für Schäden in der Waldverjüngung. Über den ganzen Kanton betrachtet ist der Verbiss 2022 mit 15 Prozent der Jungbäume rund ein Drittel kleiner als zu Beginn der Untersuchungen. Aus forstlicher Sicht bewegt sich die Verbissintensität insgesamt auf einem tragbaren Niveau. Den in einzelnen Regionen vorhandenen Problemen bezüglich Wild und Verbiss muss mit weiteren Anstrengungen begegnet werden, um die vielfältige, natürliche Verjüngung mit standortgerechten Baumarten nachhaltig zu sichern. Vor allem für die Eiche sind zusätzliche Massnahmen, wie z.B. Zäunung, vorzusehen.

Gemeinsam legen das Forstamt und die Jagd- und Fischereiverwaltung jeweils mit den Resultaten der Rehwildzählungen der Jäger, der gutachtlichen Verbisskontrolle der Förster und der systematischen Verbisskontrolle die Höhe der jährlichen Reduktion des Rehwilds durch die Jagd in den einzelnen Jagdrevieren fest; ebenfalls einberechnet werden hierzu die zu erwartenden Verluste durch Strassenunfälle. 

Die Resultate der Verjüngungskontrolle im Kanton Thurgau 2001 bis 2022 zeigen, dass die Zusammenarbeit von Jägern, Förstern und Waldeigentümern grundsätzlich stimmt und erfolgversprechende Entwicklungen in der Waldverjüngung und bei den Rehbeständen ermöglicht. 

informationsdienst.tg

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