Detail des Modells für eine Bodenseeregulierung.
Im Jahr 1973 wurde ein Bauprojekt zur Regulierung des Bodenseepegels mit einer Volksinitiative wuchtig vom Stimmvolk verworfen. Das Landschaftsmodell zum bisher letzten Anlauf, den Wasserpegel des Bodensees zu regulieren, ist heute ein Museumsobjekt. Wie kam es dazu? Die neue Kabinettausstellung im Naturmuseum Thurgau zeigt verschiedene Aspekte dieser Geschichte auf.
Vor einiger Zeit gelangte das Naturmuseum in den Besitz eines sorgfältig gestalteten Landschaftsmodells. Dieses zeigt einen Flusslauf mit Inseln inmitten einer Kulturlandschaft. Im rechten Drittel des Modells ist ein Wehr mit zwei Schiffschleusen zu sehen. Die Nachforschungen des Museums ergaben, dass es sich um ein Modell zu einem Projekt handelt, mit dem in den frühen 1970er-Jahren der Wasserspiegel des Bodensees hätte, reguliert werden sollen.
Nein zur Regulierung
Es war der bisher letzte Anlauf für eine Bodenseeregulierung. Er endete vor 50 Jahren mit einer Abstimmung zu einer Volksinitiative, die die Regulierung verhinderte. Und nicht nur das: Durch die Annahme der Initiative ist der Kanton Thurgau bis heute gesetzlich verpflichtet, sich gegen Massnahmen einzusetzen, welche die See- und Flusslandschaft am Bodensee, Untersee und Rhein beeinträchtigen.
Die erste Modellbauerin der Schweiz
Das Modell selbst war bei seinem Auffinden in einem schlechten Zustand. Für den Eingang in die Sammlung musste es gereinigt und sorgfältig restauriert werden. Gebaut wurde es von der ersten Modellbauerin der Schweiz, der Winterthurerin Madlonne Goldschmid (1934-2022). Wie es dazu kam und wieso Frau Goldschmid in Frauenfeld auch sonst keine Unbekannte ist: Diese und andere Geschichten finden sich in der neuen Kabinettausstellung «Bodenseeregulierung. Das Modell zum bisher letzten Anlauf 1973» im Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld. Die Ausstellung dauert bis am 4. August 2024. Weitere Informationen: www.naturmuseum.tg.ch
tg.ch