Das Jüngste Gericht. Der Thurgau als Brandherd religiöser Konflikte

Satirisches Flugblatt 1545_Staatsbiliothek zu Berlin

Satirisches Flugblatt von 1545: Der Papst wird als Sackpfeifenesel dargestellt. Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin

Die Reformation erschütterte vor 500 Jahren nicht nur die Glaubenswelt der Menschen, sondern stellte die gesamte Gesellschaft auf den Kopf. Die Historikerin Claudia Sutter zeichnet in ihrer Führung auf Schloss Frauenfeld am Sonntag, 23. März 2025, die religiösen Konflikte in der Alten Eidgenossenschaft nach und zeigt auf, welche Spuren sie im Thurgau hinterlassen haben.

Über Jahrhunderte hinweg wurde den Menschen vorgegeben, was sie glauben sollten. Die katholische Kirche lehrte, dass nach dem Tod ein Gericht über das Schicksal der Seele entscheide – Himmel oder Hölle. Reformatoren wie Martin Luther und Ulrich Zwingli stellten die Lehren für den richtigen Weg ins Paradies in Frage und lösten damit eine der tiefsten Spaltungen der Geschichte aus.

Besonders der Thurgau wurde zum Brennpunkt religiöser Konflikte und heftiger Auseinandersetzungen: Klöster wurden überfallen, geplündert und zerstört, die Kartause Ittingen ging in Flammen auf. Doch die Reformation erschütterte nicht nur die religiöse Welt des 16. Jahrhunderts, sondern stellte die gesamte Gesellschaft auf den Kopf. Familien zerstritten sich, Bündnisse zerbrachen, und einstige Freunde wurden zu erbitterten Feinden.

Spätere Konflikte und Lösungen

Katholiken und Reformierte lebten im von der Eidgenossenschaft verwalteten Thurgau jedoch weiterhin Tür an Tür und mussten ihren Alltag und ihre Konflikte miteinander bewältigen. Wer durfte die Kirche, wann nutzen? Wann sollten Ostern gefeiert werden? Solche Fragen sorgten für anhaltende Spannungen, führten aber auch zu neuen Lösungen und zukunftsweisenden Formen des religiösen Zusammenlebens.

In der Führung auf Schloss Frauenfeld vom Sonntag, 23. März 2025, 14.00 bis 15.00 Uhr, beleuchtet Claudia Sutter anschaulich den Thurgau als Brandherd religiöser Konflikte und deren weitreichende Auswirkungen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung erforderlich unter: historisches-museum.tg.ch/events

tg.ch

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