HC Flawil : BSV Weinfelden Handball – 21:24(12:9)
19.03.2022, Flawil Botsberg, Schiedsrichter Markus Tüscher, 50 Zuschauer
Das siebte Finalrundenspiel der Weinfelderinnen stand an und die Reise ging nach Flawil. Gegen die St. Gallerinnen konnte der BSV in der Hauptrunde zweimal klar gewinnen, wobei die Endresultate etwas über die tatsächlichen Spielverläufe hinwegtäuschten und sich Flawil durchaus als starker Gegner einstufen lässt. So war das Ziel zwar klar, ein Spaziergang würde es aber nicht werden.
Dies widerspiegelte die erste Halbzeit nur zu gut, denn bei Weinfelden lief überhaupt nichts rund. Flawil stellte eine gute 4:2-Deckung auf die Platte, womit der BSV zunächst gar nichts anzufangen wusste. Anstatt die sich bietenden Räume zu nutzen, agierte die Truppe statisch und ohne Druck aufs Tor. Halbherzige Chancen wurden genommen, Fehler an Fehler gereiht, die Wurfecke falsch gewählt und so witterte Flawil seine Chance. Zu Recht – auch in der sonst so stabilen Deckung kamen die Gastgeberinnen erschreckend einfach zu Erfolgen. Flawil überzeugte mit schönen Spielzügen und grossen Laufwegen und ging zwischenzeitlich sogar mit fünf Toren in Führung. Diese hätte noch deutlicher ausfallen können, hätten die Gastgeberinnen nicht noch einige Male vom Siebenmeterpunkt gesündigt. Mit einzelnen Aktionen konnten die Thurgauerinnen bis zur Pause immerhin noch auf 9:12 verkürzen.
Dass der Trainerstaff mit der bisherigen Darbietung alles andere als zufrieden war, war keine Überraschung und wurde in der Kabine entsprechend laut vermerkt. Was genau beim BSV für die desaströse Leistung Grund war, konnte sich niemand wirklich erklären. Für den zweiten Durchgang galt es in jedem Bereich zuzulegen und das zu zeigen, was die Mannschaft wirklich kann. So leicht wollte sich Weinfelden nicht geschlagen geben.
In der Abwehr schienen die Anweisungen von Beginn an zu fruchten und so agierten die Gäste wieder kompakter und cleverer. Flawil wurde einige male ins Zeitspiel gedrängt und musste sich ungünstige Abschlüsse nehmen. Auf der anderen Seite begann endlich die Aufholjagd und Weinfelden kam zu einfachen Treffern. Obwohl verhältnismässig viele Zeitstrafen und Penaltys gepfiffen wurden, verlief die Partie auf beiden Seiten sehr fair. In der 38. Minute konnte Weinfelden endlich die Führung übernehmen – notabene zum ersten Mal. Danach gestaltete sich die Partie durchaus ausgeglichen, wobei sich Weinfelden oft selbst im Weg stand: Durch ungeduldige Abschlüsse oder Fehlpässen konnte sich das Team nicht wirklich absetzen. Auch Flawil gab nicht auf und kämpfte bis zum Schluss. Am Ende behielt Weinfelden aber das bessere Ende für sich und konnte mit 24:21 gewinnen, ohne sich mit Ruhm zu bekleckern.
Auch wenn es in diesem Spiel nicht viel Positives gab, so muss der Teamleistung am Ende doch noch Respekt gezollt werden. Immerhin konnte ein 5-Torerückstand aufgeholt und in einen Sieg umgemünzt werden, was den Siegeswillen sichtbar machte. Ausserdem unterstützten sich die Spielerinnen nach wie vor auf und neben dem Feld, was wohl als grösster Erfolgsfaktor zu werten ist. Kommendes Wochenende steht das Cuphalbfinal in Heiden an. Dort geht der BSV als Favorit gegen den 3. Ligisten aus Appenzell ins Rennen. Sollte er dieser Rolle gerecht werden und gewinnen, steht am Sonntag gleich das Finalspiel an. Hopp BSV! (ap)
Ejupi (1 Parade), Roth D. (9 Paraden); Asprion (3, Bürgi P. (1), Leone, Lingenhel J., Lingehel L. (3), Martin (8), Mayer (2), Moor, Petrovic (2), Portmann (5/4), Widmer