Bildender Künstler und Maler mit Eigensinn

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Wollte die Interaktionen zwischen Mensch, Raum und Zeit sichtbar machen: der vor gut einem Jahr verstorbene Christian Lippuner.

Dem 2023 verstorbenen Christian Lippuner widmet sich eine Ausstellung in Ermatingen– Vernissage ist am 31. August

Vor rund einem Jahr, am 18. Juli 2023, verstarb Christian Lippuner in seinem 76. Lebensjahr. Anlässlich der Jährung seines Todestages widmet sich nun eine Ausstellung in Ermatingen dem Bildenden Künstler, Skulpteur, Plastiker und Holzschneider, der in seinen letzten Jahren in Salenstein und später in Kreuzlingen gelebt hatte. Ein Auszug seiner Werke ist ab Samstag, 31. August, im Bahnhofgebäude Ermatingen zu den Öffnungszeiten des Kiosks zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 31. August 2024 zwischen 16.00 und 18.00 Uhr und ist nach der Vernissage bis Ende Oktober 2024 zu sehen, Infos unter Natel 076 566 33 77.

Feinsinnige Haltungen und willensstarke Gesten

Über den vielseitigen Künstler schreibt János Stefan Buchwardt auf der Homepage von Chrstian Lippuner, www.christianlippuner.ch: «Aus einem starrhalsigen und gleichzeitig feinsinnigen Charakter heraus erwuchs dem Künstler Christian Lippuner kein umfangreiches, aber ein reiches Werk. In der Grossskulptur ‹Humanitas› etwa, Christian Lippuners später Stahlplastik für die ‹Bad Ragartz 2021›, zeigt sich die Intensität seines Schaffens. Eindringlich und überdurchschnittlich wollte der Künstler auf gesellschaftliche Problematiken aufmerksam machen. Am 18. Juli 2023 – zwei Tage vor seinem 76. Geburtstag – ist Christian Lippuner verstorben.

Seit dem Jahr 2003 proklamierte Lippuner, ausgerüstet mit dem Wissen eines Grafik- und Kunststudiums, die Freiberuflichkeit eines Künstlers für sich. Der Entschluss des da schon über Fünfzigjährigen kam nicht von ungefähr. Aufgrund kontinuierlich schwerer Erkrankungen musste und wollte er umsatteln. Vor der Jahrtausendwende war er über 30 Jahre international erfolgreich als Grafikdesigner unterwegs. Werbeberatung, visuelle Gestaltung und die Tätigkeit als Artdirector in renommierten Agenturen kennzeichnen seine Erstbiografie.

Ob im Kleinen oder in Grossformat, feinsinnige Haltungen und willensstarke Gesten prägen Christian Lippuners Werk. Das gilt für seine Raum bietende Malerei wie für seine Zeichnungen, Skulpturen, Objekte oder Druckgrafiken. Immer wieder erkundete er das Einzelverhalten der Linien. Im von Meisterhand entworfenen Zusammenspiel zwischen Abstrahierendem und Figürlichem ergeben sich integre Interpretationen von Humanität.

Vom Grübeln zum ausgereiften Kunstprodukt

Skulptur, Plastik, Konkrete Poesie, Mitherausgabe literarischer Blätter, Entwicklung und Vertrieb eigener Armbanduhren – Christian Lippuner hatte viele Talente, die er nicht alle gleichermassen kultivieren konnte. Die Malerei darf als sein hauptsächliches Genre gelten. Vier bis sechs grossformatige Bilder pro Jahr durchliefen Phasen intensiven Nachgrübelns und Bewertens. Sobald sich die passende Mischung aus Weltentrücktheit und Bodenhaftung einstellte, entstanden seine minutiös-expressiven Ausformungen. In Lippuners Werken werden Werte hinterfragt: gesunder Menschenverstand, Solidarität, Gerechtigkeit. Bedrohlichkeit wusste der 1947 im sankt-gallischen Grabs Geborene und 2023 in Kreuzlingen Verstorbene aufrüttelnd in grelle Farben zu fassen. Konträr dazu sind tiefdunkel gefasste Hintergründe typisch für viele Gemälde. Im Wechselspiel zwischen Liniensystemen, schablonenhaften Schichtungen und schemenhaften körperlichen Ausformungen stellte sich für ihn die Frage nach den Zwischenräumen an sich».

zVg

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