Im Jahr 2024 stieg die Einwohnerzahl im Kanton Thurgau um 1.3 %. Damit schwächte sich das Bevölkerungswachstum minim ab, blieb aber kräftig. Dies geht aus der kantonalen Bevölkerungsstatistik hervor, die vom Amt für Daten und Statistik soeben publiziert wurde.
Ende 2024 zählten im Kanton Thurgau 296’811 Personen zur ständigen Wohnbevölkerung. Das sind 1.3 % oder 3’860 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Im Vorjahr war das Wachstum um rund 250 Personen höher gewesen (4’105 Personen). Bereits seit Jahren nimmt die Thurgauer Wohnbevölkerung Jahr für Jahr um mehr als 1 % zu. Der Thurgau gehört damit zu den Kantonen mit einem hohen Bevölkerungszuwachs.
In 19 der 80 Thurgauer Gemeinden wuchs die Bevölkerung um 2 % oder mehr. Besonders ausgeprägt war die relative Zunahme in den kleineren Gemeinden Tobel-Tägerschen (+4.7 %; +80 Personen), Braunau (+4.5 %; +40 Personen) und Güttingen (+4.2 %; +70 Personen). Absolut betrachtet gab es viele neue Einwohnerinnen und Einwohner in den Städten Arbon (+500 Personen; +3.2 %), Frauenfeld (+310 Personen; +1.2 %) und Amriswil (+280 Personen; +1.9 %). Auch in Aadorf nahm die Einwohnerzahl kräftig zu (+300 Personen; +3.2 %); Ende 2024 zählten in Aadorf rund 9’740 Personen zur ständigen Wohnbevölkerung.
Zuwanderung aus dem Ausland hält an
Das Wachstumstempo wird im Wesentlichen durch die Zuwanderung aus dem Ausland bestimmt. Auch 2024 war die Zunahme der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung mit 3 % oder rund 2’330 Personen ausgeprägt und kaum geringer als im Vorjahr. Ende 2024 zählten rund 79’900 ausländische Staatsangehörige zur ständigen Thurgauer Wohnbevölkerung, dies entspricht einem Anteil von 26.9 %. Nicht zur ständigen Wohnbevölkerung zählen Personen im Asylprozess und Ukrainerinnen und Ukrainer mit Schutzstatus S. Ende Dezember wurden rund 1’950 Personen mit Schutzstatus S in den Einwohnerregistern der Thurgauer Gemeinden geführt.
Deutsche Staatsangehörige sind die mit Abstand grösste Gruppe in der ausländischen Wohnbevölkerung. Rund 26’760 Deutsche lebten Ende 2024 im Thurgau – dies entspricht einem Drittel der ausländischen Wohnbevölkerung. Deutsche Staatsangehörige sind zudem jene Ausländergruppe, die absolut betrachtet seit Jahren am stärksten zunimmt (2024: +840 Personen). Der Zuwachs aus östlichen EU-Staaten setzte sich erneut fort. Neben den Deutschen wuchs 2024 die Zahl der Staatsangehörigen aus Polen (+280 Personen), Rumänien (+270) und Ungarn (+190) deutlich.
Die Thurgauer Wohnbevölkerung schweizerischer Nationalität nimmt wesentlich moderater zu als die ausländische Bevölkerung. 2024 wuchs die Schweizer Bevölkerung um 0.7 % oder 1’530 Personen. Das Wachstum der Schweizer Bevölkerung ist zum Teil auf Einbürgerungen zurückzuführen.
Alterung der Gesellschaft setzt sich fort
Ende 2024 waren im Thurgau rund 58’600 Personen über 65 Jahre alt. Seniorinnen und Senioren sind die am stärksten wachsende Bevölkerungsgruppe. 2024 beschleunigte sich ihr Zuwachs auf 3.5 % (+1’950 Personen). Deutlich moderater war das Wachstumstempo der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20- bis 64-Jährige: +0.8 %; +1’380 Personen). Die Zahl der Menschen, die bald das Rentenalter erreichen (60- bis 64-Jährige), ist heute grösser als jene der 20- bis 24-Jährigen – der Altersgruppe, die am Anfang des Erwerbslebens steht. Vor zehn Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt, damals überwogen die 20- bis 24-Jährigen.
Erstmals seit vielen Jahren war 2023 die Zahl der Kleinkinder zurückgegangen; dieser Rückgang setzte sich 2024 fort (-1.4 %; -210 Kinder). Die Generation der 5- bis 9-Jährigen verzeichnete zwar ein Wachstumsplus, aber auch dieses hat sich gegenüber dem Vorjahr verlangsamt.
Landeskirchen verlieren Mitglieder
Auch 2024 verloren die Landeskirchen Mitglieder. Ende 2024 gehörten 54 % der Thurgauer Wohnbevölkerung einer der beiden Landeskirchen an, vor zehn Jahren waren es noch 68 % gewesen. Innerhalb von zehn Jahren verloren die evangelische und die katholische Kirche zusammen über 20’000 Mitglieder. Der Schwund war in der evangelischen Kirche mit rund 13’230 Personen höher als in der katholischen.
Weitere Informationen finden Sie in der Statistischen Mitteilung Nr. 1/2025 «Wohnbevölkerung der Politischen Gemeinden» und im Internet:
Amt für Daten und Statistik Thurgau