Regierungsrat Dominik Diezi während seiner Ansprache
Im Beisein von Regierungsrat Dominik Diezi wurde heute zusammen mit den späteren Nutzern und den Handwerkern die Aufrichte des neuen Offenfrontstalls Kalchrain gefeiert. Der Stall ersetzt das Gebäude, das im Februar 2020 durch einen Brand zerstört wurde. Mit dem Neubau nimmt der Kanton nicht nur die Tierhaltung wieder auf, sondern macht auch einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Im Februar 2020 zerstörte ein Kurzschluss in den elektrischen Heizmatten der Ferkelboxen den Zuchtstall Berghof des Massnahmenzentrums Kalchrain. Der Brand vernichtete den neueren Teil des Schweinestalls vollständig, während der ältere und mittlere Teil so stark beschädigt wurden, dass eine Sanierung nicht mehr möglich war. «Der Verlust traf das Herzstück des landwirtschaftlichen Betriebs, der zur Beschäftigung und Ausbildung der Eingewiesenen des Massnahmenzentrums dient», erinnert sich Andreas Wepfer, Leiter des Massnahmenzentrums Kalchrain.
Ein moderner Stall für eine vielseitige Tierhaltung
Die neue Betriebsausrichtung des Berghofs sieht vor, Jungtiere der Milchviehherde sowie Pferde für Aufzucht und Altersweiden im Offenfrontstall unterzubringen. Die Nutzung der ausgedehnten Grün- und Weideflächen bleibt dabei ein zentrales Anliegen. Im Jahr 2026 ist zudem die Umstellung auf Bio geplant. Ergänzt wird der Stall durch ein Nebengebäude mit Personalräumen, einem Stallbüro und einer Technik- und Energiezentrale, welche die gesamten Gebäude im Berghof mit Heizenergie versorgt.
«Der neue Offenfrontstall ist ein zukunftsweisendes Projekt, das den Anforderungen an eine moderne, nachhaltige und flexible Landwirtschaft gerecht wird. Die einfache, aber flexible Konstruktion sorgt für eine wirtschaftliche Nutzung und minimiert langfristig die Unterhaltskosten. Gleichzeitig erfüllt der Stall höchste ökologische Standards und bietet den Tieren optimale Bedingungen», betonte Regierungsrat Dominik Diezi, aktuell Chef der Departemente für Bau und Umwelt sowie für Justiz und Sicherheit, in seiner Rede.

Ein Ort der Beschäftigung und Ausbildung
Das Massnahmenzentrum Kalchrain bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von rund 110 Hektaren, davon 50 Hektaren Ackerbau, drei Hektaren Reben und der Rest Grünland. Die Tierhaltung spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie Eingewiesenen des Zentrums eine sinnvolle Beschäftigung bietet, die kein Spezialwissen voraussetzt.
«Das heutige Aufrichtefest markiert nicht nur den Abschluss der Rohbauphase, sondern auch den Beginn eines neuen Kapitels für den Berghof und das Massnahmenzentrum Kalchrain. Der neue Offenfrontstall steht für Innovation, Nachhaltigkeit und die wichtige soziale Funktion des landwirtschaftlichen Betriebs», sagte Dominik Diezi.
Die Kosten für den Wiederaufbau des Offenfrontstalls belaufen sich auf Fr. 2’793’000. Nach Abzug der Bundes- und Versicherungsbeiträge von ca. Fr. 1’480’000 fallen für den Kanton Nettokosten von rund 1.3 Mio. Franken an. Aufgrund fehlender Lagerkapazität wurde als separates Projekt im Fundament des Offenfrontstalls die Jauchegrube als Zwischenlager für die Biogasanlage Herdern integriert. Das Dach des Stalls wurde mit einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 150 kWp (ausbaubar bis 220 kWp) ausgerüstet.
tg.ch