Arbeitgeberpräsident Dominik Hasler und Gastgeber Marcel Rüegger, Geschäftsführer der Kompass Arbeitsintegration.
Menschen in den Arbeitsmarkt integrieren, Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen: Damit haben sich die Arbeitgeber Mittelthurgau jüngst beschäftigt.
Bischofszell – Vorübergehende Beschäftigung mit dem Ziel, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren: Dieses Ziel verfolgt Kompass Arbeitsintegration. Sie ist seit 25 Jahren auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik in Bischofszell tätig. Einen Einblick in die als Verein organisierte Institution erhielten rund 40 Besucherinnen und Besucher vor kurzem im Rahmen des ersten Arbeitgeberanlasses im neuen Jahr.
Arbeit für 170 Stellensuchende
Das Programm, das im Auftrag des kantonalen Amts für Wirtschaft und Arbeit betrieben wird, bietet aktuell 170 Stellensuchenden Arbeitsplätze. «Wir integrieren mit hoher Erfolgsquote», betonte Geschäftsführer Marcel Rüegger, der ein 30köpfiges Team führt. Ausgeführt würden Aufträge aus Industrie und Gewerbe, die mit Schweizer Löhnen nicht mehr profitabel wären und sonst ins Ausland verlagert würden.
Als Bereichsleiter Werkstätten führte Joachim Brunnschweiler durch die acht Abteilungen. Das Spektrum reicht von der Auto-, der Industrie- oder der Velowerkstatt bis zur Schreinerei, zur Kantine und zu mobilen Teams. Damit die vor allem aus den RAV herkommenden Stellensuchenden den Weg zurück in den ersten Arbeitsmarkt finden, werden sie mit Jobcoaching, Deutschförderung, einem PC-Lerncenter oder durch die Vermittlung von dreimonatigen Wirtschaftspraktika unterstützt.

Digitales nachhaltig nutzen
Zum Auftakt des Abends hatte Manfred Spiegel den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern die Mission des Vereins «Smarter Thurgau» ans Herz gelegt. Dieser setze sich seit gut vier Jahren dafür ein, die Chancen der Digitalisierung für das Leben, Wohnen und Arbeiten im Kanton Thurgau nachhaltig zu nutzen. Im Sinn einer Private-Public-Partnership sollen unter anderem Leuchtturmprojekte angestossen werden.
«Wir wollen das Feuer weitergeben und nicht die Asche», unterstrich Spiegel als Initiant und Gesamtprogrammleiter. Impulse vermittelten Projekte in den Bereichen Energie, Bildung, Sicherheit und Gesundheit, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Gerade auch die Wirtschaft könne davon profitieren. Begleitet wurden laut Spiegel bisher rund zwei Dutzend Unternehmen, ganz im Sinn der Hilfe zur Selbsthilfe.
Text und Foto: Martin Sinzig