Alles normal oder was?

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Was heutzutage als normal gilt, war vor zwei Generationen undenkbar. Die Zeiten ändern sich und mit ihnen auch die Definition der Normalität. An der öffentlichen Führung vom Mittwoch, 16. Juni 2021 beleuchtet Historikerin Iris Hutter, wie sich die Norm im Thurgau verändert hat – von der Kantonsgründung 1803 bis in die Gegenwart.

914 verweigerte der Arboner Max Daetwyler den Kriegsdienst, was ihm einen Aufenthalt in der Psychiatrischen Klinik Münsterlingen bescherte. Vor 110 Jahren zwängten sich Frauen in ein Korsett, um einem Schönheitsideal zu entsprechen. Anfang des 20. Jahrhunderts setzten Ärzte zur Behandlung von Depressionen Elektroschockgeräte ein. Diese Beispiele zeigen: Was gestern der Norm entsprach, ist heute längst überholt. Doch wer bestimmt die ungeschriebenen Gesetze einer Epoche? Vielleicht wir alle? An der Führung liefert Iris Hutter Antworten auf diese komplexe Frage und untermauert sie mit griffigen Beispielen aus der Thurgauer Geschichte.

Am Schluss der horizonterweiternden Reise können die Gäste mittels interaktiver Ausstellungsspur selbst prüfen: Bin ich normal oder habe ich das Potential, aus dem Rahmen zu fallen?

Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm der Ausstellung «Thurgauer Köpfe – Tot oder lebendig» um 18 Uhr im Alten Zeughaus Frauenfeld statt und ist kostenlos. Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren, beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung über Museumswebsite erforderlich: historisches-museum.tg.ch

Früher pressten sich Frauen in ein Korsett, um der Schönheitsnorm ihrer Zeit zu genügen (Korsett von 1910, Historisches und Völkerkundemuseum St. Gallen). Bildcredit: Meinrad Schade

Quelle: tg.ch
Beitragsbild: Historisches Museum Thurgau

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