Hallo Garten, was steht an?

Diesen Beitrag teilen.

Etwas ganz Besonderes: Die glänzend violetten Früchte der Schönfrucht mit Neuschnee – Bild: JardinSuisse

Der grüne Faden durchs Gartenjahr

Die Tage sind merklich kürzer geworden, morgendlicher Nebel umhüllt Felder und Wiesen. Die Tätigkeiten, die jetzt im Garten anstehen, dienen vor allem dazu, die Pflanzenwelt auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten – und die Grundlage für eine blühende und erntereiche neue Gartensaison zu legen. Aber unterm Strich sind die zwei letzten Monate des Jahres eine eher ruhige Zeit im Garten – sie eignen sich perfekt, von blühender Pflanzenfülle zu träumen.

Jetzt im Garten aktuell

  • Gemüsegarten

Im November ist Saatzeit für Kaltkeimer wie Kerbelrüben und Winterportulak. Die Kälte sorgt bei diesen Arten nicht für Stress, sondern wirkt wie ein Startsignal für die Entwicklung im Frühling. Auch Knoblauchzehen lassen sich jetzt setzen.

Im Gewächshaus kann man zudem Gartenkresse und Feldsalat aussäen – im Freiland wäre es ihnen zu kühl. Der Vorteil: So gibt es auch mitten im Winter vitaminreiches Grün zu ernten. Die Gemüsebeete auch im Winter unkrautfrei zu halten, reduziert ein paar Monate später den Jätaufwand.

•    Frostschäden an Rosen vorbeugen

Sobald sich die ersten Fröste ankündigen, sollte man die Veredelungsstelle frostempfindlicher Rosen vor der Kälte schützen. Speziell Rosenbäumchen sind gefährdet, denn bei ihnen liegt die Veredelungsstelle unmittelbar unter der Rosenkrone. Bei Beetrosen befindet sie sich direkt unterhalb des Bodens. Damit die Triebe durch Schneelast nicht abknicken, kürzt man die Beetrosen etwa auf Kniehöhe ein und die Triebe der Rosenbäumchen auf etwa die Hälfte. Der finale Schnitt erfolgt dann im Frühjahr zur Forsythienblüte. Rund um den Stock wird lockere Erde oder Kompost etwa 10 bis 15 cm hoch angehäufelt. Die oberen Pflanzenteile können zusätzlich mit Jutesäcken oder Tannenästen umwickelt werden – das schützt vor Wintersonne. Niemals Plastikfolie verwenden: Hitzestau und Triebfäulnis im Innern dieser «Gewächshäuser» schwächen die Pflanze, und Nachtfröste können weiteren Schaden anrichten. Bei jungen Rosenbäumchen lohnt es sich, auch die Stämmchen mit Jutebändern einzubinden.


Grössere Gräser können im Herbst zu attraktiven Skulpturen eingepackt werden. Dies schützt sie vor zu grosser Nässe und vor den kältesten Temperaturen

•    Gräser und Koniferen schützen

Vor Wintereinbruch sollten hohe Gräser und säulenförmige Koniferen zusammengebunden werden, um Schäden durch Schneelast zu verhindern. Bei Ziergräsern hat das Zusammenbinden einen weiteren Grund: So kann Regenwasser besser abfliessen und sich nicht im Inneren der Pflanze sammeln – gerade bei empfindlichen Arten wie Pampasgras (Cortaderia selloana) kann das zu Fäulnis führen.

•    Dahlien und Canna überwintern

Spätestens wenn der erste Frost die Blätter von Dahlien und Canna schwarz gefärbt hat, ist es Zeit, die Knollen auszugraben. Sie überwintern am besten in flachen Kisten, eingebettet in lockeres, nur leicht feuchtes Substrat. Ideal ist ein kühler, dunkler Raum mit einer mittleren Luftfeuchte – sonst droht Schimmel.

•    Holz‐ und Reisighaufen

Der Rückschnitt von Gehölzen muss nicht zwingend auf den Grüngutabfall. Häckseln ergibt wertvolles Mulchmaterial, gröberes Schnittgut kann man zu Holz‐ und Reisighaufen aufschichten. Diese dienen als Winterquartier für zahlreiche Tiere: Igel, Blindschleichen, Erdkröten, Spitzmäuse oder Insekten finden dort Schutz. Wichtig: Solche Haufen im Winter nicht mehr umschichten – die Bewohner halten längst Winterschlaf.

•    Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse

Auch im Winter gilt: Giessen nicht vergessen! Viele Kübelpflanzen, speziell immergrüne Arten, verdunsten weiterhin Wasser, besonders wenn sie nah an einer Hauswand stehen oder sonnige Tage vorherrschen. Staunässe ist allerdings genauso schädlich wie Trockenheit. Am besten mit der Hand prüfen, ob die Erde trocken ist, und wenn möglich die Töpfe auf Untersetzer stellen. So kann das Wasser gut abfliessen.

•    Zimmerpflanzen richtig wässern

Im Winter verbrauchen Zimmerpflanzen, die nicht direkt über der Heizung stehen, weniger Wasser als in der hellen Jahreszeit. Deswegen nur in geringen Mengen und nur dann wässern, wenn die oberen zwei bis drei Zentimeter Substrat trocken sind. Die trockene Heizungsluft macht das Zimmergrün anfälliger für Schädlinge wie Spinnmilben, Woll‐ und Schildläuse oder Blattläuse. Zur Vorbeugung die Pflanzen regelmässig mit einem Sprühgerät einnebeln.

Der Profi‐Tipp: Gehölze vor Frostriss schützen

An sonnigen Wintertagen heizen sich die dunklen Stämme junger Obstbäume stark auf. Sackt in der Nacht die Temperatur auf unter null Grad ab, kann es durch die Spannung zwischen Luft‐ und Stammtemperatur zu Rissen in der Rinde kommen – diese wiederum sind Eintrittspforten für schädigende Pilze und Bakterien. Eine im Fachhandel erhältliche Stammanstrichpaste oder Jutebänder beugen dem vor. Die weisse Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen und mildert damit die Temperaturunterschiede. Der Anstrich sollte jährlich erneuert werden – am besten im späten Herbst.

November‐Highlight: die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri ‚Profusion‘)

Bis in den Spätsommer ist die Schönfrucht, auch als Liebesperlenstrauch bekannt, eher unscheinbar. Aber wenn die anderen Gartenpflanzen in den Winterschlaf gehen, zeigt sie sich von ihrer schönsten Seite – dann nämlich, wenn sie ihre violett glänzenden, beerenartigen Früchte präsentiert, die wie bunte Perlen leuchten und sich effektvoll vom goldgelben Herbstlaub absetzen. Die Früchte bleiben bis in den Dezember am Strauch haften und eignen sich auch als dekorative Vasenzweige. Der Strauch stammt aus Mittel‐ und Westchina, wächst breit aufrecht bis rund 2 m hoch und fühlt sich an warmen und windgeschützten Standorten am wohlsten.

JardinSuisse ist der Unternehmerverband Gärtner Schweiz. Ihm gehören 1700 Betriebe des Garten‐ und Landschaftsbaus, der Topflanzen‐ und Schnittblumenproduktion, der Baumschulproduktion sowie des Gärtnerischen Detailhandels an. Er bietet seinen Mitgliedern eine umfassende Palette an Dienstleistungen. Dazu gehören die Beratung, die Unterstützung bei der Werbung, die Zertifizierung von Produktionsbetrieben und vieles anderes mehr. Der Verband betreut zudem die gärtnerische Berufsbildung von der Grundbildung bis zur Ausbildung zum Gärtnermeister.

WERBUNG

zVg

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Dein Beitrag auf WYFELDER
Hast du eine Nachricht für den Wyfelder? Einen Hinweis auf ein Ereignis? Oder möchtest du uns einfach eine Anregung senden? Nutze dieses Formular oder sende eine E-Mail an news@wyfelder.ch.

Nach oben scrollen