Erzähltheater und Musik
Mit Matthias Peter (Spiel) und Urs Gühr (Piano)
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, der Onkel des Erzählers und der Kellner, die sich an einem heissen Sommertag in einem Gartenlokal begegnen, und deren identischer Sprachfehler erst zu Missverständnissen, dann zu Freundschaft führt.
Der Titel dieser humorvollen Erzählung aus der Feder des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert (1921–1947) bezieht sich auf die griechische Mythengestalt Sisyphus. Von ihr leitet sich nicht nur der Spitzname des lispelnden Kellners ab, sie versinnbildlicht gleichzeitig seinen lebenslangen Kampf mit den Tücken der Sprache, der in der Begegnung mit dem kriegsversehrten, aber kraftstrotzenden Onkel des Erzählers überraschend gemildert wird.
Der Schauspieler und Kellerbühne-Leiter Matthias Peter schlüpft lustvoll in die Rollen des Erzählers, des Onkels und des Kellners und stellt sich den Herausforderungen des überbordenden Textes voller Lautbilder und alliterierender Adjektivkaskaden.
Der Pianist Urs Gühr umrahmt, begleitet und bereichert den Text mit einfühlsamen Kompositionen, Akkordfolgen und Zwischenmelodien.
Ein hinreissender Abend für Sprachverliebte.
Schischyphusch oder der Kellner meines Onkels
von Wolfgang Borchert
Freitag, 17. November 2023 | 20:15 Uhr
Frohsinn, Wilerstrasse 12, Weinfelden
Eintritt: CHF 25.–
Kontakt
Dominik Anliker
frohsinn kultur
079 287 42 01
kultur@frohsinn-weinfelden.ch
www.frohsinn-weinfelden.ch
Pressezitat
«Wie ein Sprachfehler zu Freundschaft führt»
Unter diesem Titel hat Julia Nehmiz zur «Schischyphusch»-Premiere vom 10.5.23 im St. Galler Tagblatt vom 12. Mai 2023 geschrieben:
«Matthias Peter kündigt eine szenische Lesung an, doch es ist fast schon ein kleiner Theaterabend geworden. Er erzählt mit Herzenswärme die Geschichte von der Begebenheit im Gartenlokal. Urs Gühr untermalt die Szene am Klavier atmosphärisch mit perlenden, heiteren Walzerklängen, die sich auch mal ins Jazzige wandeln. Peter, in weissem Anzug mit Einstecktuch, Strohhut, blauer Weste, steigt zupackend ins Geschehen. Deutet mal den Onkel, mal den Kellner spielerisch an. Er zelebriert Borcherts Sprachspiele, die Adjektivkaskaden, die Alliterationsfeuerwerke, taucht jede Silbe betonend in dieses Sprachmeer hinein.»
zVg