Neues Buch im Verlag Saatgut: «Begegnungen – Porträts und Reportagen» von Kathrin Zellweger

 20 Jahre lang schrieb Kathrin Zellweger für verschiedene Ostschweizer Medien. Das neue Buch «Begegnungen – Porträts und Reportagen» versammelt nun 57 ihrer schönsten Texte. Es erscheint am 28. März 2023 im Verlag Saatgut. 

Eigentlich war der erste Nachdiplomstudiengang an der Schweizer Journalistenschule MAZ schon ausgebucht. Kathrin Zellweger bewarb sich 1996, mit 48 Jahren, dennoch um einen Platz. «Ich wott unbedingt», habe sie gesagt. Daran erinnert sich Sylvia Egli von Matt, die damalige Direktorin des MAZ, noch heute. Kathrin Zellweger habe die Studienleitung mit ihrer Hartnäckigkeit, intellektuell und menschlich überzeugt. Und sie habe die grundlegenden Fähigkeiten für eine gute Journalistin mitgebracht: unabhängiges Denken, kreatives Erzählen und gutes Schreiben. 

«Ein Glücksfall für den Journalismus» 

Kathrin Zellweger durfte in der Folge trotz verspäteter Anmeldung den Diplomlehrgang an der Journalistenschule absolvieren. «Ein Glücksfall für die Schule, ein Glücksfall für den Journalismus und damit ebenso für die Leserschaft», beschreibt Sylvia Egli von Matt ihre ehemalige Studienabgängerin im Vorwort des Buches «Begegnungen – Porträts und Reportagen», das nun im Verlag Saatgut erscheint. 

Bekannt für ihre feinfühligen Porträts und Reportagen 

Kathrin Zellweger war bekannt für ihre feinfühligen und prägnanten Porträts. Sie machte keinen Unterschied, ob die zu porträtierende Person bekannt war oder nicht. Stets gelang es ihr, den Charakter ihres Gegenübers treffend zu erfassen. Im neuen Buch finden sich Porträts von Barnabás Bosshart, Ursula Brunner, Bruno S. Frey, Eva Hess, Simone Keller, Markus Landert, Hanspeter Ruprecht, Peter Stamm und vielen weiteren Persönlichkeiten. Auch in ihren Reportagen über Tagesaktualitäten wie das Pferderennen auf der Frauenfelder Allmend, die Viehgant oder das Saurer-Ehemaligentreffen zeigte Kathrin Zellweger ihr Können als feinsinnige Chronistin. 2004 erhielt sie den Ostschweizer Medienpreis für ihren Beitrag «Auf den letzten Drücker». 

2019 verstarb Kathrin Zellweger nach zweijähriger Krankheit. Sie hat während ihrer journalistischen Laufbahn Hunderte von Texten geschrieben. Eine Auswahl der schönsten Reportagen und Porträts aus ihrem reichen Vermächtnis ist im neuen Buch versammelt. Die Texte sind in den Jahren 2002 bis 2013 in der Thurgauer Zeitung, im St.Galler Tagblatt und auf thurgaukultur.ch erstmals erschienen. Illustriert wird das Buch mit 16 Zeichnungen von Regula Baumer. 

Vernissage am 28. März 2023 

Die Vernissage ist öffentlich und findet am Dienstag, 28. März 2023 um 18.30 Uhr in der Kantonsbibliothek Thurgau in Frauenfeld statt. Judith Zwick liest aus dem Buch und Kurt Schmid würdigt die verstorbene Autorin. Elias Bernet umrahmt den Anlass musikalisch. Um eine Anmeldung unter verlag@saatgut.tg bis zum 26. März 2023 wird gebeten.

Kathrin Zellweger

Biografien

Kathrin Zellweger, geboren am 1. September 1948 in Frauenfeld, machte zunächst eine Erstausbildung als Medizinische Laborantin. Nach der Familienphase wurde sie Fachlehrerin für Deutsch und Englisch auf Sekundarstufe. Ab 1993 studierte sie Germanistik an der Universität Zürich und schloss mit dem Lizenziat ab. Von 1996 bis 1998 absolvierte sie zudem ein Nachdiplomstudium an der Journalistenschule MAZ in Luzern. Zeitgleich nahm sie ihre Tätigkeit als Journalistin für verschiedene Tageszeitungen auf, ab 2002 arbeitete sie freischaffend. Kathrin Zellweger engagierte sich in verschiedenen Positionen für kulturelle und soziale Anliegen, etwa als Mitglied der Kulturkommission und der Kulturstiftung des Kantons Thurgau, als Stiftungsrätin der Stiftung Hofacker Weinfelden oder als Vorstandsmitglied des Thurgauer Frauenarchivs. Sie lebte mit ihrem Mann Hansjakob Zellweger in Weinfelden und war Mutter dreier Söhne. Am 28. September 2019 ist sie nach zweijähriger Krankheit verstorben.

Sylvia Egli von Matt, ab 1982 freie Journalistin bei Zeitungen (Basler Zeitung BAZ, Berner Zeitung, Bund, Tages-Anzeiger, Neue Zürcher Zeitung NZZ, St. Galler Tagblatt u.a.) und Zeitschriften. 1988 bis 1996 Inlandredaktorin beim Tages-Anzeiger und Dozentin. 1998 bis 2014 Direktorin des MAZ – Die Schweizer Journalistenschule. Sie war Jurypräsidentin des Schweizer Medienpreises (bis 2013) sowie Mitglied diverser Journalismusjurys und ist heute Vizepräsidentin der Eidgenössischen Medienkommission und anderer Gremien.

Regula Baumer besuchte nach der Ausbildung zur Primarlehrerin die Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung in St. Gallen. Nach 18 Jahren Branding-Erfahrung bei Interbrand Zintzmeyer & Lux und SNK Identities in Zürich arbeitet sie heute als Grafikerin und Illustratorin. Ausserdem leitet sie Zeichnungskurse in Zürich und St. Gallen.

Über Saatgut

Thurgauer Kulturschaffende haben den Verlag Saatgut im Juni 2019 gegründet. Saatgut entwickelt und veröffentlicht Publikationen mit Bezug zum Thurgau. Der Verlag wird getragen von einem Verein und ist nicht gewinnorientiert, sondern möchte zu einer vielfältigen Thurgauer Kultur beitragen. Im August 2020 erschien das erste Buch des Verlags: «Ich hätte mit keinem König getauscht. Das Leben des Malers Adolf Dietrich», verfasst von Willi Tobler. Das Buch wurde mit dem ICMA International Creative Media Award 2020 ausgezeichnet. Inzwischen sind weitere Publikationen im Verlag Saatgut erschienen, darunter das Thurgauer Lesebuch «Bleib doch – komm wieder» oder der Fotoband «Der Birnbaum» von Simone Kappeler.

zVg

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