Den Kampf gegen Rassismus müssen wir gemeinsam führen

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Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung der Rassendiskriminierung (21. März) erinnert die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR daran, dass der Kampf gegen Rassismus jede und jeden angeht.

In der Schweiz hat eine wichtige öffentliche Debatte darüber begonnen, wie unser Land mit Rassismus umgeht und wie man ihn bekämpfen kann. Die koloniale Vergangenheit der Schweiz, die Frage der kolonialen Herrschaftssymbole im öffentlichen Raum oder struktureller Ungleichheiten werden diskutiert. Diese legitimen Fragestellungen sollen eine offene Debatte ermöglichen, um den Rassismus von heute zu bekämpfen. Sie sollen hingegen nicht dazu dienen, die Geschichte neu zu schreiben.

Das wachsende Bewusstsein für die Diskriminierungsproblematik in der Gesellschaft, den Medien und der Politik ist eine gute Nachricht. Gewisse Spannungen bleiben jedoch bestehen. So stellt sich auch innerhalb der Antirassismusarbeit die Frage, welchen Ansatz der Kampf gegen Rassismus verfolgen und wie mit Herausforderungen umgegangen werden soll.

Für die EKR ist es wichtig, dass der Kampf gegen Rassismus nicht in einen Sog kurzfristiger Trends gerät. Er darf nicht zu einem Schauplatz übersteigerter Kontroversen werden oder sich auf die Auseinandersetzung zwischen vermeintlich veralteten und modernen Ansätzen reduzieren. Vielmehr muss er von sachlicher Grundlagenarbeit ausgehen. Eine Aufgabe, die umso wichtiger ist, als das Problem des Rassismus trotz der Bemühungen auf verschiedenen Ebenen noch lange nicht gelöst ist. Wie aus der jüngsten vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Erhebung «Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)» hervorgeht, halten 58 % der Schweizer Bevölkerung Rassismus für ein wichtiges gesellschaftliches Problem. Fast ein Drittel der Befragten gab an, Opfer von Gewalt oder Diskriminierung geworden zu sein, insbesondere am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum: Dieser Prozentsatz ist seit 2016 gestiegen. 56 % der Personen gaben an, aufgrund ihrer Nationalität, und 35 % aufgrund ihrer Sprache oder ihres Akzents diskriminiert worden zu sein.

Diese Zahlen zeigen, dass sich Rassismus in der Schweiz konkret, alltäglich und deutlich manifestiert. Im Interesse aller Betroffenen gilt es, diese Daten sehr aufmerksam zu verfolgen. Der Kampf gegen Rassismus muss gemeinsam, systematisch und bewusst geführt werden. Entscheidend sind dabei das vertiefte Wissen über die Mechanismen, die zu diskriminierenden Handlungen führen, sowie wirksame Massnahmen, welche die Gesellschaft einen, nicht spalten.

Herausgeber

Kommissionen des EDI
Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR 

Internationaler Tag gegen Rassismus 2022

Als Gedenktag zur Erinnerung an das Massaker von Sharpeville 1960 wird am 21. März 2022 der Internationale Tag gegen Rassismus veranstaltet. Diskriminierung aufgrund unterschiedlicher Hautfarbe oder Herkunft ist ein wichtiges Thema und ein weltweites Problem. Problematisch sind außerdem die Verfolgung und Benachteiligung von Menschen durch kulturelle Unterschiede oder verschiedene Glaubensrichtungen. Der Internationale Tag gegen Rassismus soll auf diese Probleme hinweisen.

Die offizielle Bezeichnung des Tages lautet „Internationaler Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung“, er wird jährlich im Rahmen der Internationalen Woche gegen Rassismus ausgerichtet. Durch zahlreiche Veranstaltungen versuchen verschiedene Organisationen und Einrichtungen die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Koordiniert wird die Aktion in Deutschland durch den Interkulturellen Rat. Dieser stellt auch Materialien zur Verfügung, um diesen Tag in Kindergärten und Schulen entsprechend zu begehen.

Die Bedeutung des Internationalen Tages gegen Rassismus geht über die rein physische Gewalt der Rassendiskriminierung hinaus: Auch der subtile und schleichende Rassismus im Alltag stellt ein erhebliches Problem dar. Zum Beispiel durch Vorurteile gegenüber Andersgläubigen oder Personen mit anderer Nationalität, entsteht ein sozialer Kontrast, der die Bevölkerung stets weiter auseinander bringt. Aus diesem Grund sollen an diesem Tag starke Impulse gesetzt werden, die sich auch auf die restlichen Tage des Jahres auswirken.

Beim Massaker von Sharpeville fanden sich rund 200.000 Menschen zusammen, um gegen das Apartheid-Regime zu demonstrieren. Trotz der gewaltfreien und friedlichen Protestaktion eskalierte die Situation und es kam zu ersten Schüssen der Polizei. Die in Panik fliehenden Demonstranten wurden weiterhin von der Polizei beschossen. 69 Menschen verloren ihr Leben, hunderte wurden teils schwer verletzt. Sechs Jahre nach diesem Ereignis rief die UNO mit dem Internationalen Tag gegen Rassismus einen entsprechenden Gedenktag aus.

Quelle: kleiner-kalender.de

Foto: pixabay

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