Erste Ergebnisse der Bodenuntersuchungen im Umfeld der ehemaligen Thurgauer Kehrichtverbrennungsanlagen liegen vor

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Nachdem im Umfeld der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage in Lausanne stark erhöhte Dioxin-Belastungen festgestellt worden waren, liess das Thurgauer Amt für Umwelt Bodenproben aus der Umgebung der ehemaligen KVAs Müllheim und Hefenhofen untersuchen. Erste Ergebnisse geben Entwarnung: Eine Gefährdung liegt nicht vor.

Bei Bauarbeiten im Umfeld der ehemaligen KVA Lausanne wurden 2020 stark erhöhte Dioxin-Gehalte im Boden festgestellt. Die Behörden des Kantons Waadt führten in der Folge umfangreiche Untersuchungen im gesamten Stadtgebiet durch. Dabei stellten sie vielerorts hohe Belastungen fest. Das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau nahm dies zum Anlass, die Böden im der Umgebung der beiden ehemaligen KVAs in Müllheim und Hefenhofen auf Dioxin-Belastungen hin zu überprüfen. Die Gegend um die aktuelle KVA in Weinfelden wird seit 2012 ohnehin regelmässig überwacht. Dort sind keine erhöhten Dioxingehalte festgestellt worden.

Die beiden nahezu baugleichen KVAs Hefenhofen und Müllheim waren von 1975 bis 1996 in Betrieb. Es handelte sich verglichen mit heutigen Kehrichtverbrennungsanlagen um kleine Anlagen. Die Böden in der Umgebung wurden 1992 durch das Amt für Umwelt auf Schwermetalle untersucht. Damals wurden nur an zwei Messstellen geringfügige Überschreitungen des Richtwertes der massgeblichen Bodenschutzverordnung festgestellt. Diese Überschreitungen konnten jedoch nicht zweifelsfrei dem Betrieb der KVAs zugeordnet werden. 

Einen Teil der damals entnommenen Bodenproben hat das Amt für Umwelt nach Bekanntwerden der Dioxinbelastung in Lausanne auf Dioxine und Furane untersuchen lassen. Bei der ehemaligen KVA Müllheim wurden nur in unmittelbarer Umgebung der Anlage leichte Überschreitungen des Richtwertes nach der Bodenschutzverordnung VBBo von 5 ng I-TEQ / kg für die Landwirtschaftszone festgestellt. Der so genannte Prüfwert, ab dem aufwändig überprüft werden muss, ob sich für bestimmte Nutzungen eine Gefährdung ergibt, wurde bei keiner Probe auch nur zur Hälfte erreicht. Am Standort der ehemaligen KVA Hefenhofen wurde in einer Probe der Prüfwert überschritten. Dieser Bereich ist jedoch mittlerweile durch einen befestigten Platz überbaut und der ursprüngliche Boden nicht mehr vorhanden. Weitere Bodenproben in Hauptwindrichtung der Anlage wiesen schwache Richtwertüberschreitungen auf. Da der Prüfwert auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht überschritten ist, liegt keine Gefährdung vor.

Das Amt für Umwelt beabsichtigt, die Untersuchungen weiterzuführen und um einige zusätzliche Bodenproben zu ergänzen. Damit sollen noch vorhandene Lücken geschlossen werden. Die Ergebnisse werden bis Mitte 2022 vorliegen. 

Quelle: tg.ch
Foto: pixabay

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