Ich packe meinen Koffer und nehme mit:

• eine Zahnbürste
• einen Betonklotz
• zwei Schnelltests
• …

Wer kennt ihn nicht, den „Langeweilevertreiber“, welchen man als Kind im Auto mit den Eltern auf einer nicht enden wollenden Fahrt in den Süden als Zeitvertreib spielt(e). Unendlich lange wurde die Liste, unendlich viele Dinge passten in den Koffer. Unendlich wichtige, aber wenn wir ehrlich sind, auch unendlich viele unwichtige Dinge nahmen wir mit in unserem Koffer.

Meine Yogalehrerin, Doris Echlin, durchbrach vor vielen Jahren die Stille vor einer Lektion mit den Worten „Was ist zutiefst und wahrhaftig wichtig?“

Ja, was ist wichtig? Was nehme ich, nun nach den ab dem kommenden Samstag in der Schweiz aufgehobenen Corona-Massnahmen mit, was lasse ich hinter mir?

Nun stellt sich dabei auch die Frage, wer bin ich denn überhaupt? Ein Leitspruch (Mahavakya) aus den Brihadaranyaka Upanishad lädt Dich mit den Sanskrit Worten Neti Neti ein, Dich als erstes mal zu fragen, wer Du nicht bist. Bin ich mein Körper, bin ich mein Atem, bin ich meine Emotionen? Bin ich der Körper, dessen Zellen all 7 Jahre vollkommen erneuert sind? Bin ich der Atem, der sich von Atemzug zu Atemzug unterscheidet? Bin ich die Freude, welche ich gestern im Gespräch mit einer Freundin empfand oder der Gedanke, der mich am Mittag beim Kochen begleitete?

Eckart Tolle würde sagen: „Du bist das Universum, welches sich für eine bestimmte Zeit als Mensch erfährt.“ Rummms. Okay, nun weiss ich mehr. Nun, was brauche ich denn wirklich für diese bestimmte Zeit?

Wir waren beim Kofferpacken. Was nimmst Du mit?

Von Herz zu Herz,
Kinga